HÜLSEDE (al). Die Gemeinde Hülsede erhält eine neue Turnhalle. Weil eine Sanierung des vor 50 Jahren entstandenen alten Gebäudes vermutlich 300.000 Euro kosten würde, will die Samtgemeinde Rodenberg in direkter Nachbarschaft eine neue Sportstätte errichten. Die Gemeinde selbst hat bereits das Grundstück erworben; die Samtgemeinde entscheidet im Rahmen der bevorstehenden Haushaltsberatungen über das Projekt.
Hinter dem jetzigen Gebäude ist Platz für eine neue Hülseder Sporthalle: Bürgermeister Herbert Weibels mit Stellvertreterin Marion Passuth und Samtgemeindebürgermeister Uwe Heilmann (v. li.).
Schon lange klagen regelmäßige Nutzer des Gebäudes über den maroden Zustand. Die um 1960 errichtete Halle hat feuchte Wände und eine zu geringe Wärmedämmung; Umkleide- und Sanitärräume sind in einem schlechten Zustand. Davon musste sich der Bauausschuss des Samtgemeinderates vor einigen Monaten überzeugen. Die letzte Sanierung liegt rund 20 Jahre zurück. Damals wurde die verglaste Nordostseite bis auf ein Lichtband zugemauert. Mitglieder des TuS Concordia sorgten außerdem für eine Innenrenovierung.
Weil eine neuerliche aufwändige Reparatur nicht sinnvoll erschien, griff Samtgemeindebürgermeister Uwe Heilmann einen Vorschlag der Hülseder SPD-Ratsfraktion auf und ließ die Kosten für einen Neubau prüfen. Mit der erst kürzlich eingeweihten Halle für den Baubetriebshof standen vergleichbare aktuelle Zahlen zur Verfügung. Eine ähnliche Konstruktion könnte nun in einer Größe von 15 mal 27 Metern in Hülsede entstehen. Die bisherige Halle hat nur ein Maß von etwa zehn mal zwölf Metern.
Weil aber ein Neubau aus grauen Fertigteilen nicht unbedingt in die historische Ortslage und in direkte Nähe zur denkmalgeschützen Ägidienkirche passen würde, soll die künftige Halle um einen Umkleide- und Sanitärtrakt als Massivbau ergänzt werden. Dieser würde wie ein optischer Puffer auf der Fläche des alten Gebäudes entstehen. Das hätte den Vorteil, dass noch in der Bauzeit der Sportbetrieb weiterlaufen könnte.
Die Gemeinde Hülsede selbst hat bereits die Voraussetzungen für das Projekt geschaffen und ein hinter der jetzigen Halle befindliches Grundstück erworben. Ein Teil davon geht an einen anderen Interessenten; es bleibt jedoch eine ausreichend große Fläche für die neue Sportstätte. "Allein hätte Hülsede die Halle nie bauen können", machte Heilmann beim Ortstermin die finanzielle Situation der Kommune deutlich, "hier muss die Samtgemeinde einspringen". Für ihn ist die Investition ein "kommunales Konjunkturprogramm", dessen Kosten sich auf rund 700.000 Euro belaufen. Dabei rechnet er mit einem Zuschuss von 20 Prozent, die das Land für die Sanierung von Sportstätten bereitstellt: "Das könnte eben auch ein Neubau sein", hofft der Samtgemeindebürgermeister.
Sein weiterer Blick fällt auf den TuS Concordia. Von dessen Mitgliedern erwarten Heilmann und auch der Hülseder Bürgermeister Herbert Weibels handwerkliche Unterstützung, die zur Kostensenkung beitragen könnte. Wenn alle Hoffnungen und Erwartungen sich erfüllen, würde die Halle im Herbst 2010 bezugsfertig sein, glauben die Kommunalpolitiker.
Erledigt haben sie inzwischen einen weiteren langjährigen Wunsch. Die bisher nur angepachtete Sportplatzfläche befindet sich künftig im Gemeindeeigentum, weil im Tausch eine Ackerparzelle abgegeben wurde. "Damit sparen wir die jährliche Pacht von rund 400 Euro", freute sich Weibels, "und wir haben Sicherheit".
Bei Karl-Heinz Wellhausen, dem Vorsitzenden des TuS Concordia, stieß die Nachricht vom geplanten Hallenbau auf große Freude. Er will bereits in Kürze mit dem Vorstand über die Möglichkeiten einer handwerklichen Hilfe beraten. Zugleich verspricht sich Wellhausen eine weitere Belebung des örtlichen Sportangebots. So könnte das vor einigen Jahren eingestellte Kinderturnen neu belebt werden.
Wellhausen zeigte sich offen für Heilmanns Erwartung, dass Sportler aus dem benachbarten Pohle künftig ebenfalls die hiesige Halle nutzen könnten. Bislang gibt es dort nur bescheidene Möglichkeiten im Dorfgemeinschaftshaus. Allerdings schlug er den Einbau einer Trennwand vor: "Dann hätten wir noch mehr zeitlichen Spielraum." Völlig überrascht war Wellhausen indes über den Erwerb des Sportplatzareals: Diese Neuigkeit erfuhr er vom SW: "Das habe ich noch nicht gewusst."
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