BÜCKEBURG (hb). "Es hätte eigentlich nur noch ein Schiffsbrand auf dem Kanal gefehlt", kommentierte Stadtbrandmeister Dirk Hahne die Einsätze, die von der Freiwilligen Feuerwehr Bückeburg Stadt im letzten Jahr gefahren werden mussten. Vier Großbrände haben nicht nur die Kameraden, sondern auch das Material auf eine harte Belastungsprobe gestellt.
Insgesamt hat Ortsbrandmeister Nils-Oliver Koß Rückblick auf 150 Einsätze gehalten. Koß musste aber auch feststellen, dass die Brandschützer 30 Mal umsonst ausgerückt waren. Das bedeutet gleichzeitig einen Anstieg der Fehlalarmierungen durch Brandmeldeanlagen. Hinzu kamen sieben Falschalarme.
Neben Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen, Brandsicherungswachen, Personen- und Tierrettung waren unter anderem neun Entstehungsbrände, zehn Kleinbrände, fünf Mittel- und vier Großbrände von den etwa 85 Aktiven zu bewältigen.
Schon im März war ein Geschäftshaus in der Fußgängerzone in Brand geraten, bei dem auch mehrere Personen vor den Flammen gerettet werden mussten.
Der Ortsbrandmeister erinnerte ferner an den Großbrand bei der Firma Interseroh im Berenbuscher Hafen im August, wo der Wehr ein mehrtägiger Einsatz abverlangt wurde. Tags drauf mussten die Männer ins Schlossgelände ausrücken, wo das Holzhackschnitzellager für die Heizung abzubrennen drohte. Ebenfalls als schwieriger Einsatz ist der Wohnungsbrand in einer Seniorenanlage an der Pulverstraße zu bewerten, wobei eine zunächst gerettete 81-jährige Seniorin im Krankenhaus verstarb.
Ein toter Mitarbeiter ist von der Firma Bauerngut am Hasenkamp zu beklagen, bei der eine der Produktionshallen im September in Brand geraten war, der einen Schaden von über 100 Millionen Euro angerichtet hat. Dort waren alle Feuerwehren zeitweise mit 55 Atemschutzgeräteträgern im Einsatz. Nach dem Brand musste unter anderem die von der Hitze stark angegriffene Schutzkleidung der Wehr fast komplett ersetzt werden.
Großes Lob mit Blick auf die geleistete Arbeit kam von Bürgermeister Brombach: "Wir sind stolz auf unsere Feuerwehr. Ich möchte mich bedanken." Dass die Einsätze so gut und ohne Verletzungen gelaufen seien, spreche für eine kontinuierliche, hervorragende Ausbildung. Das gebe Sicherheit. Mit Blick auf die Finanzkrise ließ Brombach anklingen, dass die Stadt auch in schwierigen Zeiten an der Feuerwehr nicht sparen werde.
Im Rahmen der Versammlung wurden Pia Susan Herzig, Annica Liese und Julia Wenzel in die aktive Wehr übernommen. Zum Oberfeuerwehrmann wurde Marco Mörtens, zu Hauptfeuerwehrmännern Wolfgang Lüttig und Boris Mühlhausen, zu Löschmeistern Daniel Hesseling, Achim Schlake und Brian Timmer, zum Oberlöschmeister Christian Rust und zum Hauptlöschmeister Oliver Liese und Dirk Thiem befördert.
Geehrt wurden mit Adam Zwirkowski (für 60-jährige Mitgliedschaft) und Helmut Herrmann (50 Jahre) zwei Männer, die ihr Leben in den Dienst der Feuerwehr gestellt haben. Foto: hb