BAD EILSEN. Die CDU hat alles versucht, den Bürgermeisterposten in Bad Eilsen zu retten. Zum Jahresende wurde schnell noch eine Pressemeldung abgesetzt, in der die CDU-Fraktion mit Hinweis auf den Wählerwillen den erfahrenen Kommunalpolitiker Dr. Willi Drewes als kommenden Bürgermeister in Szene setzte und mal so eben davon ausging, dass auch die SPD-Fraktion ihn bei der Wahl unterstützen werde. Der Hinweis auf den Wählerwillen war ein verwegener und auch untauglicher Versuch. Zwar hat die CDU in der Tat bei den letzten Gemeinderatswahlen 54,6 Prozent der Stimmen enthalten. Dabei zählen die Verantwortlichen aber schamlos auch die 467 Stimmen (rund 18 Prozent des CDU-Ergebnisses) des langjährigen Bürgermeisters Horst Rinne mit, den man erst vor wenigen Wochen mit der Drohung einer Abwahl zum Rücktritt gedrängt hat und der aus der CDU-Fraktion bereits vor einem halben Jahr ausgetreten ist. Wählerwille? Mit Christel Bergmann (241Stimmen) und Hans-Jürgen Winkelhake (215) haben gleich zwei SPD-Bewerber mehr Stimmen erhalten als CDU-Kandidat Dr. Willi Dreves (199). Auch der Versuch des CDU-Kreisvorsitzenden Klaus-Dieter Drewes, Horst Rinne von einer Wahl des CDU-Kandidaten Dr. Dreves zu überzeugen, ist offensichtlich fehlgeschlagen. Die SPD hat die Chance ergriffen, die Verantwortung übernommen und sich nun eine gute Ausgangsposition für die nächsten Jahre geschaffen. Die neue Minderheitsfraktion CDU zahlt nun die Zeche für ihr Umfallen in der Angelegenheit "Neubau eines Verbrauchermarktes" und die Demontage ihrer Führungspersönlichkeit Horst Rinne.
Michael Meißner