BAD NENNDORF (ste). Das Thema "Erben und Vererben" ist derzeit aktueller denn je. Nach Einführung des neuen Erbschaftssteuerrechts, das am 1. Januar dieses Jahres nach schweren Geburtswehen in Kraft trat, gibt es erhebliche Änderungen beim "Erben und Vererben".
Präsentiert vom Schaumburger Wochenblatt veranstaltet die Sparkasse Schaumburg auf Initiative von Rechtsanwalt Sven Wilkening an drei Terminen in der Bad Nenndorfer Wandelhalle drei Informationsabende zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten. Und das es dabei nicht knochentrocken zugeht, dafür sorgt logistisch die Sparkasse Schaumburg und auf dem Podium eine hervorragende Wahl an Referenten, die die Themen lebhaft und auch für Laien verständlich an den Mann und die Frau bringen. Sparkassendirektor Günther Klußmeyer weiß, dass die Nachfrage nach Informationen rund um das Thema "Erben und Vererben" ungebrochen ist. In den bisherigen sieben Veranstaltungen konnten rund 10.000 interessierte Besucher gezählt werden. "Eine echte Erfolgsstory", wie Klußmeyer bilanzierte, die jetzt mit drei Informationstagen weitergeführt werden soll.
Rechtsanwalt Sven Wilkening weiß: "Nach uns die Sintflut" - das ist in der Tat die Maxime, nach der die meisten Mitbürger handeln, wenn es um ihr Vermögen geht." Denn: "Nur jeder fünfte Deutsche trifft eine letztwillige Verfügung, nur ein Bruchteil der Bevölkerung -auch in Schaumburg- denkt auch nach sieben Erbrechtsagen in den vergangenen sieben Jahren frühzeitig an eine Vermögensübertragung zu Lebzeiten durch Schenkung nach." Ganz wenige Menschen denken an die Vorsorge für schwere Krankheiten. Natürlich beschäftigt sich niemand gern mit "Hergeben" oder "Loslassen", geschweige denn mit dem eigenen Tod. Des Themas "Richtig vorsorgen, schenken, vererben" haben sich deshalb zum achten Mal die Sparkasse Schaumburg, das Deutsche Forum für Erbrecht e.V., vertreten durch den Rintelner Steuerberater, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Steuerrecht Sven Wilkening und das Schaumburger Wochenblatt angenommen. Mit der erneuten Auflage der erfolgreichen Informationsreihe ist nach 2005 wiederum Bad Nenndorf der Veranstaltungsort. Ziel der Beteiligten ist es, das für viele Menschen unangenehme Thema wiederum nachhaltig in das Bewusstsein der Bürger zu rücken. Die Erbrechtstage 2009 haben aber noch darüber hinaus eine besondere Bedeutung: 2007 hatte das Bundesverfassungsgericht das geltende Recht, unter anderem wegen der Bewertung von Immobilien im Erbschafts- oder Schenkungsfall, für verfassungswidrig erklärt und damit den Gesetzgeber zum Handeln gezwungen. Das neue Gesetz ist inzwischen in Kraft. Der Verzicht auf eine vernünftige Vorsorge für den Notfall sowie auf eine Nachlassplanung bedeutet oft nichts anderes als Nachlässigkeit. "Das ist jedoch gegenüber den Erben, das sind in der Regel die engsten Familienangehörigen, nicht nur verantwortungs- sondern auch lieblos", so Wilkening.
Wer keine oder eine nicht durchdachte Regelung trifft, hinterlässt seinen Erben häufig Anlass zu vermeidbaren Streitigkeiten. Situationen im Krankheitsfall, in denen man selbst nicht mehr in der Lage ist, Entscheidungen zu treffen, bedenken zu wenige. Trotz dieser auf der Hand liegenden Folgen trifft nur jeder fünfte Deutsche eine letztwillige Verfügung. Dabei ist ein vernünftiger Vermögensübergang ohne eine solche oft purer Zufall! Die Statistik hat aber noch Schlimmeres zu bieten: "Von dem genannten Fünftel sind über 90 Prozent der Verfügungen inhaltlich verfehlt, unklar, widersprÜchlich, sinnwidrig oder sogar gänzlich unwirksam", weiß Wilkening aus seiner Erfahrung. Selbstgestrickte Lösungen sind dazu hochgefährlich. "Wer Zahnschmerzen hat, geht zum Zahnarzt, also zum Fachmann. Nicht anders darf es bei der Vermögensnachfolge sein: Rechtsanwälte und Steuerberater des eigenen Vertrauens sind die kompetenten Ansprechpartner", wirbt Günther Klußmeyer seitens der Sparkasse für fachkundige Beratung und bietet dabei auch das eigene Haus an: "Vielfältige Informationen und Erfahrungen - allerdings keine steuerliche oder juristische Beratung - bieten auch die Kundenberater der Sparkasse!" Also ist sicher auch der erste Weg zur Sparkasse der richtige. Zu den Aspekten der verantwortungsvollen Vorsorge zählt auch die rechtzeitige Klarstellung, wer und wenn in welcher Form Entscheidungen zu treffen hat, wenn man selbst wegen Unfall oder schwerer Erkrankung nicht mehr entscheiden kann.
Alles klug geregelt zu haben, beruhigt schon zu Lebzeiten. Man tut also nicht nur seinen Nachkommen zu Lebzeiten, den möglichen Erben, sondern auch sich selbst einen Gefallen.
Die drei Veranstaltungen der 8. Schaumburger Erbrechtstage 2009 in Bad Nenndorf im Überblick:
Donnerstag, 5. Februar, 19.30 Uhr, Wandelhalle Bad Nenndorf: "Die schlimmsten Fallen beim Verschenken und Vererben" mit Prof. Dr. Klaus Michael Groll aus München.
Dienstag, 10. Februar, 19.30 Uhr, Wandelhalle Bad Nenndorf: "Die Erbschaftsteuer nach der Reform" mit Dr. Michael Messner aus Hannover.
Donnerstag, 12. Februar, 19.30 Uhr, Wandelhalle Bad Nenndorf: "Morbus Alzheimer - unser aller Zukunft?"
Hier referiert Dr. med. Friedemann Ficker aus Dresden. Im Anschluss daran gibt es Informationen zu "Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung" mit Dr. Constanze Trilsch aus Dresden.
Der Eintritt zu allen drei Veranstaltungen ist frei.
Wegen der zu erwartenden großen Nachfrage und des begrenzten Platzangebotes halten die Geschäftsstellen der Sparkasse kostenfreie Eintrittskarten bereit. Telefonische Anmeldungen oder Platzreservierungen können daher nicht vorgenommen werden. Allerdings sind die Karten auch im Kunden-Direkt-Service der Sparkasse unter der Telefonnummer 01801/25551480 oder im Internet unter www.spk-schaumburg.de bestellbar. Foto: ste