RINTELN (ste). Während noch vor einer Woche die WGS vermeldete, dass die betroffenen Landwirte der geplanten Flurbereinigung gegen eine solche seien, scheint sich das Blatt jetzt gewendet zu haben. Nach drei erfolglose Anläufe während der letzten Jahrzehnte für eine Flurbereinigung in den Rintelner Weserwiesen müsse der vierte nun unbedingt genutzt werden, heißt es aus den Reihen der Landwirte: "Damit werden gleich mehrere Probleme auf lange Sicht gelöst", sind sie sich die bewirtschaftenden Landwirte mit Flächen im Wesertal einig.
Wer jetzt keine Flurbereinigung betreibt, der gefährdet die Zukunftsfähigkeit von landwirtschaftlichen Betrieben, sind sich Landwirte aus Krankenhagen und Möllenbeck einig. Von links: Karl-Heinrich Niehoff aus Möllenbeck. Daneben aus Krankenhagen: Hinrich Strüve, Jan Hiddessen, Karl-Ulrich Requardt, Friedhelm Brandsmeier mit seinen Auszubildenden Dennis Knöner und Johannes Weiß; Landwirt Heinrich Steege-Strüve und Heinz-Jürgen Requardt.
Zur Vorgeschichte: Im Jahr 2004 hatte sich auf Anregung der Behörde für Geoentwicklung, Landwirtschaft und Liegenschaften in Hannover eine Teilnehmergemeinschaft aus zwölf Landwirten gegründet, um erste vorbereitende Schritte zur Flurbereinigung in Gang zu setzen. Die Gründe dafür lagen auf der Hand. Für die Wirtschaftlichkeit des landwirtschaftlichen Arbeitens ist es erforderlich, immer größere zusammenhängende Flächen zu haben. Die größten Probleme bereiten den Landwirten die Flächen unter zwei Hektar; immer mehr Flächen müssen von immer mehr Besitzern angepachtet werden.
"Eine Zusamenleguung würde uns erheblich helfen, die Wirtschaflichkeit zu verbessern", ist sich Karl-Ulrich Requardt aus Krankenhagen sicher.
Karl-Heinrich Niehoff aus Möllenbeck sieht in der Flurbereinigung, die zum größten Teil mit Landesmitteln gefördert werden soll, eine grundlegende Möglichkeit, "...die Flächen nach Hochwasser wieder trocken zu bekommen". Darüber hinaus ließen sich für die erforderlichen großen Maschinen breitere Wirtschaftswege anlegen, bei gleichzeitiger Verkürzung der Gesamtlänge und Verringerung der Unterhaltungskosten.
Um das Entwässungsproblem in den Griff zu bekommen, müsse unter anderem auch der Herrengraben auf der Nordrhein-Westfälischen Seite ausgebaut werden.
Heinrich Steege-Strüve aus Krankenhagen ist sich sicher: "Die Initiative des Landes Niedersachsen ist eine einmalige Chance für Stadt, Stadtwerke und Landwirte, alle erforderlichen Maßnahmen erledigt zu bekommen". Nicht zuletzt im Blick auf die Zukunftssicherung der jungen Generation von Landwirten, zu der auch sein Sohn Hinrich Strüve gehört, sei die Flurbereinigung wichtig.
Denn wirtschaftliche Flächen seien eine Grundvoraussetzung, um Landwirtschaft auch künftig als Grundlage für die Versorgung der Bevölkerung und der eigenen Familie betreiben zu können.
Friedhelm Brandsmeier aus Krankenhagen gehört zu denjenigen unter den Landwirten, für die es einiges an Überzeugungsarbeit gebraucht hat, um sich für die Flurbereinigung zu erwärmen. "Ich bin ehrlich gesagt zunächst skeptisch gewesen, habe mich aber inzwischen davon überzeugt, dass wir unsere Chance unbedingt nutzen sollten", erklärt er und weiß sich in großer und guter Gesellschaft von Landwirten.
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