RINTELN (ste). Die Versuchung ist groß und die zugefrorenen Seen locken zum Schlittschuh fahren. Doch die Gefahr lauert unter dem Eis. Noch ist es nicht dick genug, um tragfähig zu sein und wer einmal unter die Eisfläche gerät, der hat so gut wie keine Chance mehr auf Rettung. Die DRLG Rinteln und ihr technischer Leiter Michael Henkel warnen daher vor dem Betreten der Eisflächen: "Vorsicht, der Schein trügt. Nicht immer hält die glitzernde Pracht, was sie verspricht!" Die überfrorenen Seen, Tümpel und Flüsse können schnell zur Todesfalle werden.
Daher warnt die DLRG Rinteln dringend, zu Beginn der Frostperiode mit dem Schlittschuhlaufen oder einem Eissparziergang noch zu warten. Am Rand von Gewässern kann das Eis schon stellenweise recht dick sein, ein paar Meter weiter ist die Eisdecke oft noch sehr dünn und man droht einzubrechen.
Daher die dringende Bitte der DLRG: "Sprechen Sie mit Ihren Kindern über die besonderen Gefahren gerade zu Beginn einer jeder Frostperiode!"
Einige wichtige Hinweise zum richtigen Verhalten auf dem Eis hat die DLRG auch:
• Wagen Sie sich nicht gleich an den ersten Frosttagen aufs Eis. Es braucht viel Zeit, um tragfest zu werden. Je nach Temperatur und Sonneneinstrahlung kann das Wochen dauern.
• Bei stehenden Gewässern sollte das Eis mindestens 15 Zentimeter dick sein, bei fließenden Gewässern mindestens 20 Zentimeter.
• Besonders Vorsicht ist bei Seen geboten, die von Bächen oder Flüssen durchflossen werden. An diesen Stellen kann die Eisdecke wesentlich dünner und nicht tragfähig sein.
• Vorsicht auch an Uferzonen, die mit Bäumen und Sträuchern bewachsen sind. Hier wächst das Eis erheblich langsamer.
• Erkundigen Sie sich vorher bei ortskundigen Fachleuten und beim zuständigen Amt, ob man das Gewässer gefahrlos betreten oder Schlittschuh laufen kann.
• Achten Sie auf Warnungen und Hinweise in den lokalen oder regionalen Medien.
Wer dennoch auf das Eis geht, der sollte Folgendes beachten:
• Nach Möglichkeit nur auf bewachte Gewässer gehen.
• Nie alleine auf das Eis gehen.
• Vor dem Betreten die Eisqualität prüfen. • Dunkle Stellen signalisieren: Das Eis ist noch zu dünn. Es droht Gefahr einzubrechen.
• Wenn das Eis knistert und knackt, sofort die Fläche verlassen. Am besten flach auf das Eis legen und versuchen, in Bauchlage das Ufer zu erreichen. Um Hilfe rufen!
• Vor dem Betreten nach geeigneten Rettungsmitteln umschauen, beispielsweise Stangen oder andere Gegenstände.
Wenn es dann doch passiert, ist Folgendes zu beachten:
• In Bauch- oder Rückenlage auf feste Eisschichten in Richtung Ufer bewegen. Um Hilfe rufen!
• So wenig wie möglich bewegen.
• Ist das Loch nicht sehr groß, versuchen, mit den Füßen die gegenüberliegende Eiskante zu erreichen, um sich mit den Füßen abzudrücken.
• Beim Erreichen des Ufers sofort einen beheizten Raum aufsuchen und sich langsam aufwärmen.
• In ärztliche Behandlung begeben.
Doch wie rettet man einen Verunglückten?
Auch hier gilt: Gewicht verteilen, möglichst auf dem Bauch zur Unfallstelle bewegen und möglichst nicht ohne Hilfsmittel zur Einbruchstelle gehen. Bei mehreren Helfern eine Rettungskette bilden.
Bei aller Vorsicht ist Eile geboten. Der Verunglückte ist sehr schnell abgekühlt, so dass er selbst nicht mehr mithelfen kann oder sogar bewußtlos wird.
Foto: ste