1. CDU-Schulexperten sind sich einig

    Rahmenbedingung für IGS hätten Schulverwaltung bekannt sein müssen

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    LANDKREIS. Die Rahmenbedingungen für die Ganztagsangebote der drei neuen IGS im Landkreis Schaumburg hätten nach Auffassung der Schulexperten der CDU-Kreistagsfraktion der Schulverwaltung des Landkreises bekannt sein müssen. "Wir sind immer noch verwundert, dass es Ende November zu einer so emotionalen Diskussion kommen konnte", sind sich Dagmar König, Heiko Tadge und Horst Sassenberg einig.

    "Wir bewerten die Tatsache, dass dem Landkreis Schaumburg drei neue IGS genehmigt wurden und Ministerpräsident Wulff und die Regierungsparteien damit Wort gehalten haben, als sehr positiv", erklärten die CDU-Kommunalpolitiker. Weiter wurde den neuen Schulen inzwischen ein Start als "offenes Ganztagsangebot" zugesagt. Damit verbunden sei die Zusage von 2,5 Lehrerstunden pro Klasse und Jahrgang zusätzlich. "Das das Land Niedersachsen seit 1990 Anträge auf Einrichtung von Allgemeinbildenden Schulen und die Führung als Ganztagsschulen als zwei rechtlich unabhängige Schritte wertet und fordert, hätte der Schulverwaltung des Landkreises bewusst sein müssen", zeigte sich Heiko Tadge verwundert.

    Das die Ausgangslage für Integrierte Gesamtschulen sich zum Jahr 1986 ebenfalls geändert haben durfte, hätte ebenfalls klar sein müssen. Von 2003 bis zu diesem Jahr gab es ein Errichtungsverbot. Gleichzeitig wurden in der Folge der PISA-Studien allein in Niedersachsen 790 Allgemeinbildende Schulen aller Formen als Ganztagsschulen genehmigt. "Diese aber aus grundsätzlichen Erwägungen und Kostengründen nur als "offenes Angebot", verdeutlichte Dagmar König. Weitere Schulen – auch im Landkreis – seien in der Vorbereitungsphase für einen entsprechenden Antrag. Deswegen von einer "selbstverständlich gebunden Ganztagsschule" für die neuen IGS auszugehen, war nach Auffassung von Horst Sassenberg "zumindest fahrlässig". Dies auch, weil in der SG Nienstädt offensichtlich schon seit September diese Rahmenbedingungen bekannt waren. Hier muss es erhebliche Kommunikationslücken gegeben haben. "Es war unser gemeinsames Bestreben, dem in Schaumburg nachweislich vorhanden Elternwillen nachzukommen. Dies hat zu dem einstimmigen Kreistagsbeschluss geführt", blickten die CDU-Kreistagsabgeordneten zurück.

    Gleichwohl habe CDU-Fraktionssprecher Gunter Feuerbach für die CDU-Fraktion im Kreistag erklärt, dass damit die Schulform IGS in Niedersachsen gerade nicht zu einer bevorzugten Schulform werde, sondern ihren Platz als Angebotsschule im gegliederten Schulwesen finden müsse. Nach dem Schulgesetz würden auch IGS grundsätzlich als Halbtagsschulen geführt.

    Für die Unionspolitiker sei nunmehr klar, dass das gemeinsame Bestreben "möglichst schnell an den Start zu gehen", im Ergebnis erneut bestätigt habe, dass "übertriebene Eile auch Risiken birgt" "Wir sollten jetzt die gesetzten Rahmenbedingungen zur Kenntnis nehmen und unsere neuen Schulen darauf ausrichten", forderten sie. Das sei das Angebot im Kreisausschuss und die Grundlage für die Zustimmung gewesen.

    Es bleibe ausreichend Zeit, ein angemessenes Angebot für die ersten drei Jahrgänge in Helpsen, Obernkirchen und Rodenberg vorzubereiten. "Unsere Unterstützung für die notwendige positive Begleitung sagen wir zu", verdeutlichten sie. Die Kreistagsfraktion gehe aber auch davon aus, dass in den nächsten Wochen ein angemessenes und nachvollziehbares, verbindliches Anmeldeverfahren entwickelt werde, das auch den berechtigten Interessen der anderen Schulen im Landkreis Rechnung trägt. Die CDU habe daher beantragt, den Schulausschuss rechtzeitig zu beteiligen.

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