STADTHAGEN (mr). Viele positive aber auch einige negative Kritikpunkte gab die Ratsgruppe "Bündnis 90/Die Grünen/WIR für Stadthagen" in ihrer Bilanz bekannt, die sie zum Jahresende zog.
Ziehen Bilanz: Richard Wilmers (v. li.), Maria Börger-Sukstorf und Ernst Lenk.
Deutlich kritisierte Ernst Lenk, dass bisher in punkto der Erstellung eines Energiekatasters noch nichts geschehen sei, obwohl für die Untersuchung der stadteigenen Gebäude im Bereich Energieverbrauch ein Posten im Haushalt eingestellt worden sei. Lenk bemängelte unter anderem die Zusammenlegung der Bereiche Energie, Wasser, Abwasser und Reinigung zu einem Posten in der Haushaltsaufstellung, die eine Differenzierung erschwerten. Er erinnerte an das Einsparpotential bei Verwendung von LED-Leuchtmitteln für die Straßenbeleuchtung und sprach seine Unzufriedenheit im Umgang der Stadt mit dem Vorhaben der Lokalen Agenda 21 aus, Bürgerphotovoltaikdächer zu errichten. Derartige Vorhaben würden in anderen Kommunen schneller und umkomplizierter gehandelt. Enttäuscht zeigte sich Richard Wilmers darüber, dass die Stadtverwaltung die Gestaltungsvorschläge der Gruppe für das Areal um das Erlebnisbad Tropicana noch nicht aufgegriffen habe, obwohl bereits Gelder in Höhe von 20 000 Euro im Haushalt 2008 eingeplant worden seien. Auch andere Ratsfraktionen hätten die Erfahrung gemacht, dass ihre Anträge nicht behandelt worden seien, ergänzte die Vorsitzende, Maria Börger-Sukstorf. Da gewinne man den Eindruck, dass "die Verwaltungsspitze nach eigenem Gutdünken selektiert und vieles nach seiner persönlichen Priorität anschiebt", so Börger-Sukstorf im Pressegespräch. Umso positiver falle dafür die Entwicklung im Bereich der Krippenbetreuung, Kindertagesstätten und Grundschulen aus, ist die Ratsgruppe hoch erfreut. "Die Stadt investiert in den nächsten Jahren circa zehn Millionen Euro in vorschulische Einrichtungen und in die drei Grundschulen", lobte Wilmers. "Das ist ein Hammer, und sehr sehr viel für eine Stadt, die auch mit den Haushaltsmitteln klar kommen muss", ergänzte er. Dabei sei auch die diskutierte Zusammenlegung der beiden Schulstandorte "An der Bergkette" aus "sachlichen, pädagogischen und finanziellen Gründen sinnvoll und erforderlich".
Erfreut nahm die Ratsgruppe ebenfalls die Fortschreibung des Radwegeplanes auf. Sie begrüßte den städtischen Kauf der Zehntscheune und kündigte eine aktive Mitarbeit am Nutzungskonzept an. Ebenfalls zeigten sich Wilmers, Lenk und Börger-Sukstorf sehr zufrieden mit der Entwicklung des Erinnerungsprojektes, das die ehemalige Synagoge als Ort der Erinnerung, der Dokumentation und des Lernens vorsieht. Foto: mr