1. Wilhelm-Busch-Preis für Bernstein

    Ehrung für den "Elchkritiker" Fritz Weigle / Lyrikpreis für Christian Maintz und Christian Mahnke

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    STADTHAGEN (mk). Die Träger des Wilhelm-Busch-Preises 2008/2009 stehen fest. Hauptpreisträger ist F. W. Bernstein. Die Förderpreise für humoristische und satirische Versdichtung bekommen Christian Maintz und Christian Mahnke.

    Zwei Jurys haben beraten, und die Träger des Wilhelm-Busch-Preises 2008/2009 stehen fest. Den mit 10 000 Euro dotierten Hauptpreis, den Wilhelm-Busch-Preis 2008/2009, bekommt Fritz Weigle alias F. W. Bernstein. Den mit 1500 Euro ausgestatteten Förderpreis für humoristische und satirische Versdichtung teilen sich der Hamburger Christian Maintz und der Berliner Christian Mahnke. Beide Preise werden von der Sparkassenstiftung Schaumburg, der "Schaumburger Landschaft" und den in der Verlagsgruppe Madsack erscheinenden Schaumburger Nachrichten getragen.

    "Altmeisterlicher Sprachsinn gepaart mit Modernität", heißt es in der Begründung der Jury, "zeichnen F. W. Bernstein aus". Der Zeichner, Grafiker, Illustrator, Lyriker und Schriftsteller sei ein innovativer Traditionalist und anachronistischer Avantgardist, der unterschiedliche Gattungen mit artistischer Leichtigkeit verbinde und überwinde.

    Fritz Weigle alias F. W. Bernstein sei nicht nur als Lehrer und Professor seinen Schülern und Studenten, sondern vor allem seinem Publikum gegenüber immer mit "erbarmungsloser Güte und Wärme" aufgetreten, dabei aber sei er immer gnadenlos komisch, verspielt, erhellend, streng und gerecht.

    Weigle, der im März 70 Jahre alt geworden ist, war Kunsterzieher und anschließend bis zu seiner Pensionierung 1999 Professor für Karikatur und Bildgeschichte in Deutschland an der Hochschule der Künste Berlin. Außerdem war Bernstein – Mitglied der "Neuen Frankfurter Schule" (NFS) – mit seinen Kollegen und Freunden wie F. K. Waechter und Robert Gernhardt sowie anderen NFS-Mitgliedern für "Pardon" tätig und gehörte zu den "Titanic"-Initiatoren. Er sei, heißt es in der Jurybegründung weiter, ein Neuerer des Komikwesens und immer eine Klasse für sich. Die wohl bekannteste Formulierung Bernsteins ist längst Allgemeingut geworden: "Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche."

    Ein weiteres Preisgericht hat über den Förderpreis für humoristische und satirische Versdichtung beraten. Zuerkannt wird dieser Preis Christian Maintz (Hamburg) und Christian Mahnke (Berlin). Maintz, Jahrgang 1958, wird für seine "ICE-Ballade" ausgezeichnet. Er ist dem Publikum des Busch-Preises kein Unbekannter mehr, wurde er für seine Dichtung doch bereits 2002 und 2005 in Stadthagen ausgezeichnet. Seit 2006 bestreitet der Germanist und Lehrbeauftragte im Fach Medien und Kommunikation an der Universität Hamburg (Themenschwerpunkte: Filmästhetik und -geschichte) regelmäßig Duo-Lesungen mit Harry Rowohlt.

    Christian Mahnke, 32 Jahre alt, aus Osnabrück und seit sechs Jahren in Berlin Student der Sozial- und Theaterpädagogik, bekommt den Förderpreis 2008/2009 für sein Gedicht "Schönheitswahn im Ozean".

    Er hat sich zum ersten Mal überhaupt an einem derartigen Wettbewerb beteiligt und sich bislang in der Poetry-Slam-Szene getummelt. Der Wilhelm-Busch-Preis 2008/2009 soll nach dem Willen der drei Stifter in terminlicher Nähe des Wilhelm-Busch-Geburtstages – mutmaßlich in der zweiten Aprilhälfte – in Stadthagen verliehen werden.

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