APELERN (al). Für seine rekordverdächtige Treue ist Heinrich Bake vom Männergesangverein (MGV) Apelern ausgezeichnet worden. Vorsitzender Herbert Holk überreichte ihm eine Urkunde zur 70-jährigen Mitgliedschaft. Bereits mit 15 fand Bake aufgrund des väterlichen Vorbilds zur singenden Gemeinschaft. Zeitweilig war er auch ihr Vorsitzender. Die Mitglieder dankten ihrem Senior mit stehenden Ovationen. Nur Holk zeigte sich verärgert: Vom Vorstand des Sängerbunds Weserbergland war trotz Einladung niemand gekommen. "Das geht schon seit fünf Jahren so", ärgerte er sich.
Bei der Ehrung von Heinrich Bake (rechts) zitiert Vorsitzender Herbert Holk aus dem alten Protokollbuch von 1964.
Umso herzlicher fiel der Rahmen für die Ehrung des 85-Jährigen aus. Holk hatte sogar im alten Protokollbuch geblättert, in dem eine Krisensituation das Jahres 1964 nachzulesen war. Am 21. Februar 1964 hatte der damalige Vorsitzende Bake eine außerordentliche Versammlung einberufen: Mit nur noch acht Sängern stand der Chor vor dem Ende. Bake richtete einen flammenden Appell an die verbliebenen Mitglieder – mit Erfolg. Allmählich stieg die Zahl der Aktiven wieder.
Heute besitzt der MGV der Riesbachgemeinde ein festes Fundament mit 29 Sängern. Vor wenigen Monaten haben sie das 130-jährige Bestehen ihrer Gemeinschaft feiern können, unter anderem mit einem vielbeachteten Konzert im Schlosshof der Familie von Münchhausen. 60 Termine gab es insgesamt: "Wenn es darauf ankam, haben wirklich alle an einem Strang gezogen", freute sich Holk über das Engagement der Mitglieder. Und er zollte Dirigent Gerhard Pfingsten-Mensching ein dickes Lob: "Er hatJung und Alt in unseren Reihen gleichermaßen begeistern zu können".
Der Vorsitzende ging übrigens selbst mit bestem Beispiel voran. Er wurde als Sieger in der Anwesenheitsstatistik gekürt, gefolgt von vier Männern, die jeweils auf die selbe Anzahl von Terminen kamen: Dieter Knief, Arno Steinhilber, Heinrich Knief und Manfred Schwark. Für 25-jährige fördernde Zugehörigkeit wurden Wolfgang Buchmeier und Gottfried Höhle ausgezeichnet.
Die kommenden zwölf Monate will Holk "mit mehr Ruhe" sehen. Eine dreitägige Fahrt in die Pfalz soll die Kameradschaft pflegen. Außerdem stehen weiterhin das "Singen in den Mai" und ein Adventskonzert auf dem Programm. Letzteres dürfe schon gar nicht ausfallen: Holk will eine ständig seigende Zahl von "Stamm-Zuhörern" entdeckt haben. Foto: al