BAD EILSEN (hb/m). In Anwesenheit zahlreicher Kunstfreunde ist die 77. Kunstausstellung in der Wandelhalle des Fürstenhofes von Andrea Nakath eröffnet worden. Die Ausstellung unter dem Motto "Sehend und Sehend" zeigt Bilder von Irmtraut Eichner aus Porta Westfalica und Fotografien von Dr. Jens Hallfeldt aus Nienstädt. Andrea Nakath, im Rehazentrum unter anderem für die Organisation des Kreativ- und Freizeitangebotes der Patienten zuständig, hat die beiden Künstler näher vorgestellt.
Irmtraut Eichner stellt Ölgemälde und Aquarelle aus.
Dr. Jens Hallfeldt zeigt in der Ausstellung Mikrofotografien.
FOTO 3: "Stachelhäutig" hat Dr. Jens Hallfeldt das Foto von einer Zieralge genannt.
Die beiden Aussteller sind sich über das gemeinsame Interesse an der Mikroskopie begegnet. Irmtraut Eichner wurde in Osnabrück geboren. In München hat sie nach dem Gymnasium die Kunstakademie besucht. Sie wechselte dann in den Lehramtsstudiengang und ist mehrere Jahrzehnte an unterschiedlichen Schulformen als Kunstpädagogin tätig gewesen.
Parallel dazu ist sie immer auch freischaffend als Künstlerin aktiv gewesen und hat eine ganze Reihe von Ausstellungen mit ihren Bildern und auch für andere Künstler organisiert. Irmtraut Eichner fertigt Ölgemälde, Aquarelle, Radierungen, Collagen und auch Comics an. Schwerpunkt ihrer Tätigkeit ist die Ölmalerei. In ihren Werken verarbeitet sie Eindrücke von Situationen und Befindlichkeiten aus dem Unterbewusstsein. Mit einer oft kompromisslosen Farbgebung werden die jeweiligen Aussagen unterstützt. Die Künstlerin lenkt den Blick so auf ein klar definiertes Zentrum und bringt Dinge auf den Punkt. Eichner zeigt 20 ihrer Werke aus der Zeit von 1998 bis heute. Die Auswahl fand in Abstimmung zu den ausgestellten Fotografien ab.
Dr. Jens Hallfeldt ist gebürtiger Bückeburger und wohnt in Nienstädt. Er hat an der Uni Hannover Chemie studiert und 2004 die Promotion zum Doktor der Naturwissenschaften abgeschlossen. Mit der Fotografie beschäftigt sich Hallfeldt seit über 20 Jahren.
Am Anfang standen eine Spiegelreflexkamera und ein Schwarz-Weiß-Labor. Die Weiterentwicklung seiner Fotografier-Technik und das etwa gleichzeitig aufkommende Interesse an der Mikroskopie verbanden sich erstmalig 1998, als er im Rahmen seines Studiums Kristallaufnahmen am Institut für Anorganische Chemie durchführte.
Im Jahr seiner Promotion reiste Hallfeldt ans Wattenmeer und suchte ein geeignetes Instrument, um Plankton zu fotografieren. In der Folge entwickelte er selbst spezielle Verfahren zur individuellen Beleuchtung. Seine Fotografien – Hallfeldt zeigt in der Ausstellung 29 Aufnahmen und ein Ölbild – sind das Ergebnis einer besonderen Sicht auf meist sehr kleine Dinge in einem sonst verborgenen Teil unserer Welt.
Erst der Blick durch das Mikroskop ermöglicht den Eintritt in das Reich des Mikrokosmos. Zu sehen sind beeindruckende Aufnahmen von Kleinstlebewesen wie Zieralgen oder Sonnentiere.
Janne Klein, Lehrerin an der Kreis-Jugend-Musikschule in Rinteln, hat am Piano die Vernissage musikalisch umrahmt. Foto: hb/m