1. Alte Fabrik zeigt erste neue Konturen

    Casala-Gebäude I verschlingt 2,5 Mio. Euro / Mietverträge ab Juni?

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    LAUENAU (al). Immer wieder fällt das Blick der Passanten auf die Großbaustelle in unmittelbarer Nähe des Lauenauer Marktplatzes. Geradezu chaotisch sieht es zwischen Festhalle "Sägewerk" und Kesselhaus aus. Der Mittelteil des sogenannten Gebäudes I im Gewerbepark zeigt sich mit riesigen Löchern in der Fassade. Davor liegen in einem vermeintlichen Durcheinander Schrott und neues Baumaterial. Doch allmählich zeigt der ehemalige Fabrikkomplex seine ersten neuen Konturen. Der Mitteltrakt soll spätestens im Juni mit Wohnungen und zwei Gastronomiebetrieben sowie dem Vorplatz als neu zu gestaltender "Plaza" rechtzeitig vor dem Ortsjubiläum ein sehenswerter Blickfang sein.

    Neue Fassade für den Mitteltrakt: Das Gebäude I soll im Plaza-Bereich bis zum Juni fertiggestellt sein.

    Ausgedient: alte Einrichtungen aus der Casala-Zeit.

    Der erste Mietvertrag steht bereits unmittelbar vor dem Abschluss. Nachdem eine Physiotherapeutin, die dort eine Praxis einrichten wollte, abgesagt hatte, will nun ein Gastronom mit einer Eisdiele zumindest im Sommer die Kunden locken. Der Schankraum wird bereits nach seinen Wünschen gestaltet. Vor dem Lokal befindet sich ein überdachter Bereich. "Das wird ein erster Magnet", ist sich Gemeindedirektor Uwe Heilmann sicher. Dass er für den zweiten Gastbetrieb in unmittelbarer Nachbarschaft, der auch einen Saal für Feiern erhalten soll, bislang noch keinen Pächter gefunden hat, schmerzt ihn nicht. Es seien mehrere Interessenten da gewesen, denen jedoch offenbar die Vorstellungskraft fehlte, wie es einmal rund um die "Plaza" aussehen könnte: "Zurzeit herrscht hier ja wirklich nur Chaos." Spätestens im Frühjahr, wenn der Bereich endlich etwas geordneter ist, dürften neue Verhandlungen schnell zum Ziel gelangen.

    Die Mietflächen im Obergeschoss stoßen dagegen auf viel mehr Interesse. Sechs Wohnungen sowie eine über zwei Etagen sich erstreckende "Maisonette" sind vorgesehen. Hier wollen vorwiegend Betriebsangehörige einziehen, die im Gewerbepark ihr Unternehmen führen oder dort beschäftigt sind und nun die Nähe zum Arbeitsplatz nutzen möchten. Sie dürfen sich auf großzügig zugeschnittene Räume und Balkone freuen. Gerade sind auf neuen Fundamenten die ersten mit Backstein verkleideten rechteckigen Säulen entstanden, die die künftigen Freisitze tragen werden. Doch das Ziegelrot wird die Fassade künftig nicht mehr dominieren. Helle Wärmeverbundsysteme sollen einen Kontrast bilden. Dagegen möchte der Flecken Lauenau bei Fenstern und Türen konsequent bleiben: Das bereits gewählte Grün am "Sägewerk" und am Kesselhaus ist auch für den Zwischentrakt vorgesehen.

    Wie schnell der Flecken Lauenau weitere Flächen und Räume saniert, hängt nach Angaben Heilmanns von der Nachfrage ab. Insgesamt umfasst das Gebäude I eine Wohn- und Nutzfläche von 3000 Quadratmetern. Der Kämmerer glaubt, dass es am Ende insgesamt 2,5 Millionen Euro verschlungen haben dürfte. Etwa 300.000 Euro sind im laufenden Jahr geflossen; 1,2 Millionen dürften es in 2009 sein. Eine weitere Million könnte noch 2010 folgen. Vor den Zahlen hat er keine Angst: "Das ist unser lokales Konjunkturprogramm", begründet er die Investitionen. Zudem belasten sie das laufende Steueraufkommen nicht: Der Schuldendienst für die fälligen Darlehen sei durch Pachteinnahmen gedeckt. Schon heute fließen jährlich im Durchschnitt 350.000 Euro an Mieten aus dem gesamten Gewerbepark. Dass sich das ehemalige Casala-Gelände "rechnet", können auch die Vereine in ihrer Kasse bemerken. Sie dürfen etliche Einrichtungen kostenfrei nutzen. So verschlingt allein die erste Etage im Gebäude II, in der sich Sängerheim und Künstler-Ausstellungsräume befinden, jährlich 7500 Euro an Heizung, Strom und anderen Betriebskosten. Die Bogensportler im Stockwerk darüber sponsert der Flecken auf gleiche Weise mit 4900 Euro. Foto: al

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