BAD EILSEN (hb/m). Viel Beifall gab es für das Blasorchester Bückeburger Jäger und den Gemischten Chor Eilsen. Gemeinsam hat man auch in diesem Jahr wieder im Bad Eilser Kursaal ein Benefiz-Adventskonzert zugunsten der Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Kirchengemeinde "Den Kindern von Tschernobyl" bestritten. "Öffnen Sie Ihre Herzen und spenden Sie für den guten Zweck, für die Kinder von Tschernobyl", sprach Renate Wischnat, die langjährige Vorsitzende des Gemischten Chors Eilsen, das Motto des Abends aus.
Das Blasorchester Bückeburger Jäger.
Der Gemischte Chor Eilsen.
Ingmar Everding (v.li.) und Fritz Winkelhake: "Der Reaktorunfall darf nicht vergessen werden – die Menschen in Weißrussland brauchen unsere Hilfe."
Das Blasorchester Bückeburger Jäger unter der Leitung von Heiko Deterding überzeugte die Besucher mit volkstümlicher Blasmusik und Filmmusik im ersten sowie bekannten Weihnachtsliedern ("Winter Wonderland") im zweiten Teil. Der Gemischte Chor Eilsen gefiel unter der Leitung von Ulrike Köhler mit traditionellen Weihnachtsliedern wie "Kommet ihr Hirten" und "Maria durch ein Dornwald ging". Dirk Hasse führte einmal mehr souverän durch das Programm.
In der Pause nutzte Ingmar Everding, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft "Den Kindern von Tschernobyl", die Gelegenheit, zunächst den Mitwirkenden am Benefizkonzert, aber auch der Gemeinde Bad Eilsen und den zahlreichen Helfern zu danken. Anschließend erinnerte er an den schlimmsten Reaktorunfall der Geschichte und die Folgen für die Menschen in den verstrahlten Gebieten.
In der Nacht vom 25. auf den 26. April 1986 war mit einer gewaltigen Detonation die 1200 Tonnen schwere Hülle des Reaktors in die Luft geflogen und zum Super-Gau gekommen. Bis heute steigt die Rate der Krebserkrankungen unaufhörlich an. Nur 20 Prozent der neugeborenen Kinder, so Everding, kommen gesund auf die Welt. Die Verstrahlung des Bodens nimmt stetig zu.
Die Eilser Arbeitsgemeinschaft "Den Kindern von Tschernobyl" lädt bereits seit 1993 Kinder aus der stark verstrahlten Region nördlich von Tschernobyl zu einem vierwöchigen Erholungsaufenthalt ein. Außerdem wird dem Patendorf Swonez geholfen, indem die Spendengelder zu 100 Prozent eingesetzt werden, um vor Ort unverstrahlte Lebensmittel, Medikamente, Schulbücher für Kindergarten, Schule, Krankenstation und Krankenhaus einzukaufen sowie 32 sozialschwache Familien zu unterstützen.
"Ich finde es toll, dass sich immer mehr Menschen bereit erklären, eine Patenschaft für ein krebskrankes Kind in der Tschernobyl-Region zu übernehmen", sagte Everding. Die Organisation sucht für weitere 200 Kinder Paten.
Ohne die Hilfe hätten die Betroffenen kaum eine Möglichkeit, "bessere Medikamente oder eine vitaminreiche und aufbauende Nahrung nach einer Operation oder Chemotherapie zu bekommen.
Für den Erholungsaufenthalt Mitte Mai 2009 werden noch dringend Gastfamilien gesucht, die bereit sind, zwei Kinder im Alter von acht bis 13 Jahren aufzunehmen. Ansprechpartner sind Fritz Winkelhake (Tel.: 05722 / 4513) und Ingmar Everding (Tel.: 05722 / 8 11 47). Das Spendenkonto hat die Nummer 341 847 655 bei der Sparkasse Schaumburg (BLZ: 255 514 80). Foto: hb/m