STADTHAGEN (ih). Handlich, praktisch und strukturiert. So kommt die Dokumentation des Projektes zur Erinnerung and die Opfer des Nationalsozialismus in Schaumburg daher. Der lange, steinige Weg mit zum Teil persönlichen Nebenschauplätze wurde 2007 angestoßen und hat sich zu einem dezentralen Projekt mit persönlichem Bezug entwickelt.
Die Stadt Stadthagen übernahm die Verantwortung und beauftragte die Schaumburger Landschaft. In öffentlichen Veranstaltungen brachte sich die Bürgerschaft mit ein. Kritik aber auch Ideen brachte die Projektgruppe, besetzt mit Vertretern aus Politik, Kirche und Gesellschaft, nach vorne. Erste Ergebnisse liegen vor. Der Förderverein Synagoge Stadthagen ist gegründet, der Vorstand handlungsfähig. Mit dem Buch "Wege zur Erinnerung" hat die Schaumburger Landschaft die Referate und Vorträge dokumentiert und eine Arbeitshilfe erstellt. Damit ist ein erstes Etappenziel erreicht. Die dezentrale Vernetzung bestehender Erinnerungsprojekte, Mahnmale und Aktionen im Schaumburger Land steht noch aus. Günter Schlusche begleitete den Prozess fachlich.
Während der Präsentation des Buches sagte er: "Sie sind erst am Anfang. Auf dem weiteren Weg wird es Irritationen geben. Rückschläge, Schwierigkeiten und Streit" seien nicht aus der Welt. Dem Projekt werde das allerdings kaum schaden, sondern eher nützen.
Die ernsthafte Auseinandersetzung immer wieder aufs Neue sei wichtig. In Zukunft müsse immer wieder die Balance zwischen zivilgesellschaftlichem und kommunalem Engagement gefunden werden.
Etappenziel erreicht: Landesbischof Johannesdotter (v.li.), Landrat Schöttelndreier und Bürgermeister Hellmann präsentieren gemeinsam mit Sigmund Grad Adelmann, Dr. Günter Schlusche und Hauptamtsleiter Fritz Wehling das Arbeitsbuch.
"Wege zur Erinnerung" ist erschienen im Verlag für Regionalgeschichte in der Reihe Kulturlandschaft Schaumburg, Band 19. Herausgeber ist die Schaumburger Landschaft. ISBN 3-89534-769-6.