1. Alle Gewölbefresken in einem Heft

    Hülseder Ägidiengemeinde legt neuen Kirchenführer auf / 11. Auflage

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    HÜLSEDE (al). Besucher der evangelischen St. Ägidien-Kirche in Hülsede können die dortigen Sehenswürdigkeiten künftig wieder mit nach Hause nehmen. Soeben ist ein neuer Kirchenführer erschienen. Die jetzt elfte Auflage mit 3000 Exemplaren schließt eine seit längerem beklagte Lücke. Die Broschüre ist deutlich umfangreicher geworden. Eckhard Arndt hat die Ausführungen des früheren Pastors Heinz-Dieter Wittenborn um etliche Informationen ergänzt und sich um ein frisches Layout gekümmert.

    Wittenborns Idee und Text sind bereits 8000fach veräußert worden. Ausführlich hat er bauhistorische Besonderheiten beschrieben und die großflächigen Gemälde in den Gewölben mit Bibeltexten erläutert. Arndt wollte in diesen Darstellungen nichts verändern.

    Er ergänzte sie lediglich unter anderem mit Hinweisen auf die Orgel und vor allem den modernen Osterleuchter, den der Springer Künstler Andreas Rimkus vor einigen Jahren erstellt hatte. Zudem gab er dem Heft ein frisches Layout und ergänzte es um einige Bilder. So sind jetzt alle elf Gewölbefresken dargestellt; auch das "große Weltgericht Jesu", das in der bisherigen Publikation fehlte.

    Diese bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts unter einer Kalkschicht verdeckten Gemälde sind überhaupt erst der Grund, warum so viele Menschen den Weg zur Hülseder Kirche finden. "Bilderbibel" werden sie genannt, weil sie um 1577 wohl deshalb entstanden sind, um den damals weitgehend des Lesens und Schreibens unkundigen Gläubigen wichtige Themen des Alten und des Neuen Testaments zu vermitteln.

    Die heute überaus wertvollen Darstellungen sind in der Kirche selbst nicht gerade einfach zu betrachten. Umso sinnvoller sind die farbigen Abbildungen in der neuen Broschüre, mit denen sich die Bilder bequem betrachten lassen. Das sieht auch Pastor Dieter Meimbresse so, der die Initiative des Kirchenvorstands nachdrücklich begrüßte und Arndt für seine Arbeit dankte.

    Für Kirchenvorsteher Herbert Meier geht mit dem neuen Heft ein großer Wunsch in Erfüllung. Er denkt dabei jedoch nicht nur an die speziell an der Kirche interessierten Besucher.

    Gerade das bevorstehende Ortsjubiläum im kommenden Jahr dürfte zusätzliches Publikum in die alte Kirche locken. Zudem gewinnt das Gotteshaus an Bedeutung durch das nahe Wasserschloss, in dem Räume zum Beispiel für Hochzeiten vermietet werden. Manche Brautpaare haben sich deshalb bereits in St. Ägidien trauen lassen.

    Meier aber empfiehlt die neue Broschüre zudem den hiesigen Gläubigen: Auch wer meint, seine Kirche zu kennen, könnte auf diesem Wege Neues entdecken. "Das ist ein ideales Geschenk für Einheimische und Auswärtige", glaubt er. Für 2,50 Euro ist die Broschüre bei ihm unter der Rufnummer (05043) 3191, im Lauenauer Pfarrbüro oder auch direkt im Eingangsbereich der täglich von 9 bis 17 Uhr geöffneten Kirche zu haben. Einige Exemplare liegen dort aus. "Wir hoffen auf die Ehrlichkeit der Besucher", betont Meier, der den Verbleib beziehungsweise die Einnahmen regelmäßig kontrollieren will.

    Foto: al

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