1. LKW-Fahrer verursacht schweren Massenunfall

    Fahrer vermutlich einem Fuchs ausgewichen / Vier Verletzte und vier zerstörte Fahrzeuge / Trümmerstrecke von 170 Meter Länge

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    BAD NENNDORF (her). Weil der 54-jährige Fahrer eines Brotlieferlastwagens vermutlich einem Fuchs ausgewichen ist, verursachte er am Samstagmorgen auf der Bundesstraße 65 in Höhe Bad Nenndorf einen schweren Verkehrsunfall. Dabei wurden vier Menschen zum Teil schwer verletzt. Alle vier beteiligten Fahrzeuge wurden zerstört. Die Höhe des Gesamtsachschaden beträgt etwa 43.000 Euro. Die B65 war rund vier Stunden voll gesperrt.

    Ein 54-jähriger LKW-Fahrer fuhr gegen 7.40 Uhr auf der Bundesstraße 65 in Richtung Bantorf. In Höhe Bad Nenndorf, rund 700 Meter vor der Region Hannover, verursachte er einen schweren Massenunfall. Nachdem etliche Notrufe eingingen, alarmierten die Rettungsleitstellen Schaumburg und Region Hannover mehrere Rettungswagen, Notärzte und die Feuerwehren aus Bad Nenndorf, Bantorf und Hohenbostel. Ein Auslieferungsfahrer aus Ronnenberg, der für eine hannoversche Brotfabrik fuhr, sei nach Angaben einer Sprecherin der Polizei einem Fuchs ausgewichen, der die B65 überquerte. Der 54-Jährige verriss die Lenkung und geriet mit dem MAN-LKW in den Gegenverkehr. In der Zone 70-Stundenkilometer stieß der Brot-LKW in voller Fahrt zuerst gegen die linke Seite eines entgegenkommenden leeren Mercedes-LKW mit Kastenaufbau, der in Richtung Rodenberg fuhr. Hinter diesem 7,5-Tonnen-LKW, der von einem 53-Jährigen aus Gehrden gelenkt wurde, fuhr in gleicher Richtung, eine 41-Jährige aus Seelze mit ihrem Ford Ka. Der Brot-LKW prallt auch in dieses Fahrzeug. Er stieß seitlich in die Front- und Fahrerseite des Ford. Dann fuhr der MAN-LKW noch etwa 30 Meter weiter über den Gehweg sowie zwischen zwei Bäumen hindurch und über einen Graben hinweg. Dahinter prallte der Brot-LKW in einen etwa eineinhalb Meter hohen Erdwall des angrenzenden Acker hinein, wo er mit der Vorderachse im etliche Meter aufgewühlten Erdboden stecken blieb. Der Ronnenberger zog sich leichte Schnittverletzungen im Gesicht zu. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Ford total zerstört. Der PKW schleuderte auf den Gehweg und kam dort entgegengesetzt zur Fahrtrichtung zum Stehen. Aus dem voll mit Hausrat beladenen Ford flogen etliche Gegenstände und Trümmerteile heraus, die sich in weitem Umkreis auf den Fahrbahnen verteilten. Die 41-jährige Seelzerin zog sich schwer Verletzungen an Armen, Beinen und Schädel sowie an inneren Organen zu. Zum Transport nach Hannover ins Klinikum Nordstadt musste der Rettungshubschrauber Christoph 4 nachgefordert werden.

    Der Mercedes-LKW, in den der Unfallverursacher zuerst prallte, kam laut Polizeiangaben nach 170 Metern quer zur Fahrtrichtung zum Stehen. An dem LKW einer hannoverschen Firma für Mikrofilm-Organisation wurden bei der Kollision die gesamten linke Wand des Kastenaufbaus und die Hecktüren herausgerissen. Trümmerteile bedeckten die Fahrbahnen auf der gesamten Unfallstrecke. Der 53-jährige Gehrdener zog sich leichte Verletzungen an einem Auge und einer Hand zu.

    Eine 46-jährige Frau aus Rodenberg, die in einiger Entfernung hinter dem Brotlieferwagen in Richtung Bantorf mit ihren VW-Touareg fuhr, konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und prallte frontal in die linke Seite des querstehenden Mercedes-LKW. Dabei wurde das Lastwagenwrack um 180 Grad gedreht und auf den Gehweg zurückgeschleudert. Die 46-jährige Fahrerin blieb unverletzt. Der Touareg wurde total zerstört. Ihre mitfahrende 49-jährige Schwester aus Rodenberg zog sich beim Aufprall leichte Brustkorbverletzungen durch den Sicherheitsgurt zu. Alle vier Verletzten wurden nach der Versorgung durch einen Notarzt mit Rettungswagen ins Kreiskrankenhaus nach Stadthagen gebracht. 40 Einsatzkräfte der Feuerwehren kamen mit 7 Fahrzeugen angerückt. Sie stellten den Brandschutz sicher, klemmten die Batterien der Fahrzeuge ab, beseitigten auf die Fahrbahnen ausgelaufene Betriebsstoffe und räumten Trümmerteile weg.

    Zur Bergung des Brotlastwagens waren ein 45-Tonnen-Kran und ein LKW-Abschleppwagen erforderlich. Zuvor musste die Feuerwehr mittels einer Drehleiter einige Äste von zwei Bäumen entfernen, damit der Kran den LKW anheben kann. Zur Unfallaufnahme sowie zur Bergung der vier Fahrzeuge und zur Reinigung der Fahrbahnen mit zwei Kehrmaschinen war die B65 für rund vier Stunden gesperrt. Der Verkehr wurde von der Polizei örtlich umgeleitet. Nach Polizeiangaben beträgt der geschätzte Sachschaden am MAN-LKW 12.000 Euro, am Ford Ka 8000 Euro, am Mercedes-LKW 9000 Euro und am VW-Touareg 14.000 Euro.

    Foto: CAP

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