STADTHAGEN (mr). Auf der Mitgliederversammlung der Wählerinitiative "WIR für Schaumburg" stand das Thema Integration im Mittelpunkt. Rabia Yasar sprach sich zum Thema "Integration statt Assimilation" aus: "Sich überall mit Würde begegnen und sich gegenseitig respektieren" war eine Aufforderung von ihr. Vorurteile gegenüber anderen Menschen mit anderer Sprache und Abstammung müssten abgebaut werden.
Rabia Yasar ruft zu gegenseitigem Respekt und einem würdevollen Umgang miteinander auf.
Rund 25 Mitglieder hören dem Vorsitzenden Richard Wilmers und den Gastrednern aufmerksam zu.
Es sei richtig, dass bereits viel in Stadthagen in punkto Integration gemacht werde. Jedoch träfen sich dort "immer die gleichen aktiven Menschen". "Eigentlich muss Integration alle erreichen", stellte Yasar fest. Sie kritisierte die Benachteiligung der Kinder und Jugendlichen mit Migrationhintergrund im Bereich der Bildung. "Hier gibt es noch viel zu tun." Auch Timur Sahin, Lehrer für türkische Muttersprache, wünschte sich noch mehr Begegnungen zwischen Kindern und Jugendlichen mit und ohne Migrationhintergrund innerhalb und außerhalb der Schule. Gleichzeitig stellten beide fest, dass der Integrationsprozess "keine Einbahnstraße" ist. Auch Menschen mit Migrationhintergrund hätten Vorurteile abzubauen, Vorbehalte zu überwinden und den Integrationsprozess ihrerseits positiv mitzugestalten.
Fazit der beiden Redner: "Auf beiden Seiten ist Integration verbesserungswürdig." Dem stimmt Richard Wilmers, Vorsitzender WIR, zu: "Es bleibt eine Aufgabe für beide Seiten." Angeregt diskutiert wurde auf der Mitgliederversammlung ebenfalls das Thema Integrierte Gesamtschulen (IGS), auf die Wilmers in seiner Jahresrückschau und seinem Ausblick zu sprechen kam. Scharf sprach er sich gegen die Maßnahmen der Landesregierung aus: "Die Gründung neuer Gesamtschulen wird durch immer neue Erschwernisse massiv behindert." In Bezug auf das zusätzliche Hindernis der offenen versus der gebundenen Ganztagsschule stellte er klar: "Was hier gemacht wird, verändert das Konzept einer Ganztagsschule und macht neue Gesamtschulen zu Schulen zweiter Klasse." "Diese Demontage der Gesamtschulen wollen wir nicht akzeptieren und werden sie intensiv bekämpfen", entschied der Vorsitzende.
Bei diesen schwierigen Themen tat eine kleine Auflockerung gut: Die türkische Mädchengruppe präsentierte heimische Volkstänze in passender Tracht. Die Mädchen, die sich aus den unterschiedlichen Schulformen zusammengeschlossen haben, zeigen ihre Tänze in erster Linie auf türkischen Festen. Vielleicht wäre die Vorstellung der türkischen Volkstänze auf deutschen Festen ein weiterer Schritt Richtung Integration. Foto: mr