LANDKREIS (mk). An einer zweitägigen Reise von Bundesaußenminister und Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier nahmen jüngst auch der DGB-Bundesvorsitzende Michael Sommer und der heimische Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy teil.
Waren gemeinsam in Indien: DGB-Bundesvorsitzender Michael Sommer (li.) und der heimische Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy.
Edathy begleitete Sommer in der indischen Hauptstadt New Delhi zu Gesprächen mit Gewerkschaftsvertetern und zu einem Termin mit Arbeitsminister Oscar Fernandes. Im Mittelpunkt der beiden Treffen stand die Frage, wie Arbeitnehmerrechte und soziale Mindeststandards auf dem Subkontinent umgesetzt werden können. Nur zehn Prozent der indischen Arbeitnehmer sind gewerkschaftlich organisiert, Ausbeutung ist an der Tagesordnung. Problematisch ist dies insbesondere deshalb, weil in Indien produzierte Waren auch in Deutschland auf den Markt gelangen und in Konkurrenz zu Gütern stehen, die unter fairen Bedingungen hergestellt wurden. Michael Sommer, der stellvertretender Vorsitzender des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) ist, sagte den indischen Gewerkschaftsvertretern organisatorische Unterstützung für Maßnahmen zur Vergrößerung ihres Einflusses zu. Mit dem indischen Arbeitsminister besprachen Sommer und Edathy Aspekte des indischen Sozialversicherungsrechtes. Im privaten Sektor stehen die meisten Beschäftigten ohne jede Absicherung für das Alter bzw. das Risiko von Arbeitslosigkeit und Krankheit dar. Ziel der indischen Regierung ist es, in einem ersten Schritt nach und nach für alle Beschäftigten eine gesetzliche Krankenversicherung einzuführen. Nach ihren gemeinsamen Terminen vereinbarten Edathy und Sommer einen Besuch des DGB-Bundesvorsitzenden im Bundestagswahlkreis Nienburg-Schaumburg. Michael Sommer wird zu Beginn des Jahres 2009 auf Einladung Edathys die Region besuchen, hier mit Betriebsräten und Gewerkschaftsvertretern zusammentreffen und als Redner und Diskussionspartner an einer öffentlichen Abendveranstaltung teilnehmen. Thema werden die Arbeitnehmerrechte und die Zukunft des Sozialstaates sein. Foto: privat