1. Mit einem Blick zurück weiter in die Zukunft

    Bauausschuss hält Rückschau auf Entwicklung der Nord-Ost-Tangente / Kreisel soll Probleme nach Fertigstellung der Anbindung mildern

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    STADTHAGEN (nb). "Ein Kreisel könnte den Verkehr für die Übergangszeit flüssig halten", so Bürgervertreter Friedrich Ehlerding, "schon jetzt, noch vor der Fertigstellung der Anbindung an die Vornhäger Straße, ist der Kreuzungsbereich der Dülwaldstraße überlastet". Bei der Planungs- und Bauausschusssitzung Ende dieser Woche wurde die Gestaltung der Nord-Ost-Tangente und des betroffenen Straßennetzes erneut thematisiert. "Auch ich sehe dort eine deutliche Erhöhung des Verkehrsaufkommens", sagte Bauamtsleiter Manfred Fellmann. Zwar stünden zur Zeit weder ein Planungsauftrag nochMittel zur Umsetzung konkreter Maßnahmen im Hinblick auf die Verknüpfung des übergeordneten Straßennetzes mit der Nord-Ost-Tangente zur Verfügung, die Weiterentwicklung dieser Idee könne dennoch verfolgt werden. Der Ausschuss traf daraufhin den einstimmigen Beschluss, die Planung zu Gunsten der Kreisellösung voranzutreiben.

    Ein Blick zurück: Nachdem die ursprünglich am westlichen Stadtrand als Autobahnstück geplante Umgehung zur Bundesstraße 65 wurde, verursacht diese im Straßenverkehr Probleme. Auf die Entstehung der Nord-Ost-Tangente (NOT) war die Struktur des Straßennetzes nicht ausgelegt. Der Bauausschuss strengte aus diesem Grund das Vorhaben an, den Knotenpunkt im Auffahrtbereich der Umfahrung zu beseitigen und die "Ohren" durch einen Kreisverkehr zu ersetzen. Ein großer Kreisverkehrsplatz als Eingang zur Stadt würde, entsprechend des tatsächlichen Verkehrsaufkommens aus und in Richtung Hannover, der Verkehrssituation Rechnung tragen und einen besseren Verkehrsfluss ermöglichen. Gescheitert ist diese Idee bisher an der vorgegebenen Straßenhierarchie, dem Beharren übergeordneter Ämter auf Landes- und Landkreisebene die "Liniendurchgängigkeit" zu gewährleisten. Die Bundesstraße soll demnach als übergeordnete Straße behandelt werden und gegenüber einer Kommunalstraße "bevorrechtigt" sein. Somit käme eine Kreisellösung nicht in Frage.

    Zudem wurde der Abbruch der "intakten Brücke" abgelehnt. Auch der Vorschlag, den aus Hannover kommenden Verkehr hinter der Brücke zuerst in die Auffahrt der 65 einzuleiten und dann auf die neue Verbindung zur NOT weiterzuführen scheiterte an erforderlichen Folgemaßnahmen wie dem Rückbau der Brücke und der Beseitigung der Rückhaltebecken, die sich aus einem Umbau in der Dülwaldstraße ergeben hätten. Die Verwaltung stimmt dem nicht zu, da eine Verbesserung der Situation angestrebt wurde, dies aber als Verschlechterung ansah. Zeitnah schien keine dauerhafte Verbesserung möglich, weshalb der Status Quo "bis auf weiteres" beibehalten wurde. Zur Zeit liegt vor allem die weitere Ausgestaltung der B65 im Fokus des Bauausschusses.

    Die sogenannte "2+1" Lösung, eine Planung, die in Teilabschnitten der Bundesstraße zusätzliche Fahrspuren zum Überholen vorsieht, soll zuerst umgesetzt werden. Sowohl die SPD/FDP, als auch die CDU/Bfs-Fraktion sprachen sich für eine Weiterverfolgung alternativer Lösungen zur Entlastung des Stadtverkehrs und der Straßenführung aus, die nicht zu Lasten des "2+1"-Konzeptes in den Hintergrund geraten dürfe. "Auch wenn es vorerst nicht realisierbar ist, wir haben ein Ziel vor Augen und müssen dran bleiben", so Bauausschussvorsitzende Ute Steidel.

    Der Ausschuss verabschiedete das Weiterverfolgen der Planungen einstimmig. Alternativ werden "für den Übergang" neue Lösungen wie der innerstädtische Kreisel an der Dülwald-Kreuzung in Betracht gezogen. Foto: bb

    Nach wie vor Hochbetrieb auf den Baustellen: Bis zur endgültigen Fertigstellung der Anbindung an die Vornhäger Straße wird noch ein weiteres Jahr vergehen.

    Der Brückenneubau zwischen der Lauenhäger Straße und der Probsthäger Straße ist Teil des letzten Bausabschnitts des Nord-Ost-Tangente. Die zweigleisige Bahnstrecke der DB kann so überquert werden.

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an