STADTHAGEN (nb). Informierte Frauen und Kinder sind weniger durch häusliche Gewalt gefährdet. Dass die These zutrifft konnten die Vertreter der Frauenberatungsstellen der Kreisstadt über Jahre ihrer Tätigkeit immer wieder miterleben. Wer die Gesetzeslage kennt hat mehr Selbstbewusstsein und kann Recht von Unrecht schneller unterscheiden.
Informationen wollen Basta, Biss und Co über Öffentlichkeitsarbeit, beispielsweise an Schulen, weitergeben. Je weniger gewalttätige Übergriffe tabuisiert werden, desto geringer ist die Hemmschwelle für Betroffene und Zeugen aktiv zu werden.
Auch SPD-Beiratsmitglied Marina Brand möchte sich mehr in Sachen Prävention von Gewalt einsetzen. "Manchmal kommt mir das lediglich wie ein Reparaturbetrieb vor. Mit knappen Mitteln versucht man vorzugehen, wenn alles schon geschehen ist."
Um diesen Prozess in Gang zu bringen stellen nach Meinung von Ingetraud Wehling Projekte in Tageslänge ein angemessenes Mittel dar. "Man könnte das Thema sogar schon in Grundschulen und Kindergärten bekannt machen", so Pädagogin Crome.
Lehrer wüssten über Gewaltdynamik oft viel zu wenig und seien überfordert wenn sie mit Auch andere Erwachsene müssten lernen sich zu trauen und hinzusehen. Über kleine Fortschritte wusste die Sachbearbeiterín für Kinder- und Jugendkriminalität Marion Klose zu berichten:"Mehr Frauen haben selbst Mut sich zu melden. Früher waren es eher Nachbarn, die sich bei uns gemeldet haben."
"Für die Zukunft gibt es noch viel zu tun" lautete das Resümee der Beiratsvorsitzenden Gudrun Walter.
Foto: nb