1. Fragen über Fragen zum weiteren Kiesabbau in der Kameslandschaft

    Interessengemeinschaft vermutet Mauschelei hinter verschlossenen Türen

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    RINTELN (ste). Der Plan des Landkreises Schaumburg, die Kreisstraße 80 zwischen Möllenbeck und Krankenhagen/Extertal-Silixen einzuziehen, hat zur Gründung der Interessengemeinschaft gegen die Einziehung der K 80 geführt. Mitglieder der Interessengemeinschaft sowie Bürgerinnen und Bürger der in diesem Bereich angrenzenden Ortschaften haben in mehreren Sitzungen über die Pläne beraten und bringen nun ihr Unverständnis über die Vorgehensweise des Landkreises zum Ausdruck.

    "Dass die Verantwortlichen die sachlichen Argumente, die vielen Eingaben und Unterschriften nicht gebührend ernst nehmen, ist bereits länger unser Eindruck", so Manfred Stoller in einem Schreiben an den Landrat in Schaumburg. Nun werden lediglich die wenigen direkt im Einzugsbereich der Straße wohnenden Anlieger zu einem nicht-öffentlichen Informationsgespräch ins Gemeindebüro nach Möllenbeck eingeladen, während die vielen anderen Grundstückseigentümer sowie die interessierte Öffentlichkeit außen vor bleibt. "Das ist aus unserer Sicht schlechter demokratischer Stil und lässt die Frage aufkommen, ob es etwas zu verbergen gibt oder ob die Verantwortlichen des Landkreises Angst vor der Beantwortung unbequemer Fragen oder vor der Auseinandersetzung mit sachlichen Argumenten haben", schreibt Stoller im Auftrag der Interessengemeinschaft.

    Erst sollen die Motorräder raus, dann der ganze Verkehr. Die K 80 wird in ihrer Bedeutung für den Individualverkehr unterschiedlich eingeschätzt. Für die Interessengemeinschaft gegen die Einziehung dieser Straße ist auch eine Klage eine Alternative.

    In verschiedenen Eingaben seien konkrete Fragen aufgeworfen worden und um Beantwortung wurde gebeten, welche wirklichen Gründe zu der beabsichtigten Einziehung der Straße geführt haben. "Bis heute kennen wir die wahren Gründe nicht oder können sie nur vermuten", klagt die Interessengemeinschaft. Einmal werde die Rechts- und Planungssicherheit für den Kiesabbauunternehmer genannt, dann die geringe Verkehrsbedeutung der K 80, welche dann wieder vom Amt 66 des Landkreises Schaumburg relativiert werde. Weiter werde die Beruhigung des Waldgebietes, das Regionale Raumordnungsprogramm genannt und dann scheine das Allgemeinwohl als Begründung für die Einziehung herhalten zu müssen. "Wie sie wissen, ist die Interessengemeinschaft bereit, gegen die Einziehung zu klagen, wenn keine zufriedenstellende Lösung gefunden wird. Das heißt für uns: Erhalt der K 80 in der jetzigen Form oder Ausbau einer akzeptablen Alternative, solange die K 80 noch besteht!", so Stoller in seinem Schreiben an Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier. Diese Alternative könne nur der parallel verlaufende Forstweg, die sogenannte "Sommerwand", sein. Der Ausbau habe dann durch den Kiesabbauunternehmer zu erfolgen, fordert die IG.

    Und für die Interessengemeinschaft mit ihrem Vorstand Martin Kampmeier, Karl-Heinz Quadfasel, Manfred Stoller, Gerhard Strathe, Gerhard Werner und Ralf Wilde tun sich in diesem Verfahren reichlich Fragen auf, die sie vom Landrat beantwortet haben wollen und sie beantragt, das Einziehungsverfahren der K 80 einzustellen und alle politischen und juristischen Maßnahmen einschließlich der Novellierung des bestehenden RROPs durchzuführen, um die vorhandene Straße zu erhalten. Foto: ste

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