STADTHAGEN (mr). Prof. Dr. Christian Hegelmaier, Chefarzt der Chirurgie des Kreiskrankenhauses Stadthagen, bestätigte auf der Mitgliederversammlung des Fördervereins Kreiskrankenhaus Stadthagen, dass sich die eine oder andere Alternative der Entwicklung der Krankenhauslandschaft in Schaumburg nicht vermeiden lasse.
Prof. Dr. Christian Hegelmaier gibt einen Einblick in die medizinischen Abteilungen des Krankenhauses und einen Ausblick auf die Entwicklung der Krankenhauslandschaft in Schaumburg.
Er gab kurz einen Rückblick über die defizitäre Finanzlage des Landkreises, die eine Kreditaufnahme für notwendige Investitionen in die Krankenhäuser unmöglich mache. Gleichwohl stellte er fest, dass das Kreiskrankenhaus Stadthagen bis 2006 keine wesentlichen Defizite eingefahren habe und in den Kosten noch unter dem Landesfallwert liege. "Ganz schlecht stehen wir nicht da", fasste er zusammen. Warum die Krankenhäuser dennoch pleite seien, wie es überall heiße, sei ein schwieriges Thema, versuchte Hegelmaier die notwenigen Veränderungen zu erklären.
Es gebe zu viele gleich geartete Krankenhaus-Betten, also Krankenhäuser, in denen über all das gleiche angeboten werde – bis auf einige Ausnahmen. In einigen Häusern seien Defizite aufgelaufen. Investitionen seien notwendig, die der Landkreis nicht mehr tätigen kann.
Die mögliche Variante, mit einem Krankenhaus das Angebot durch Spezialabteilungen "aufzupeppen" und die Versorgung im Landkreis zu verbessern, sei "sicherlich eine sehr attraktive Geschichte". Natürlich seien auch damit Nachteile verbunden: keine Krankenhäuser oder nur Ableger in den einzelnen Städten. Für das Personal sei die Entwicklung mit "bitteren Konsequenzen verbunden".
Welche Lösung der zwei Alternativen die Richtige sei, könne er selbst noch gar nicht sagen, gibt Hegelmaier zu. Sicherlich hänge es davon ab, was machbar sei. Deutlich stellt er noch mal klar: "Ganz glücklich bin ich mit der Entwicklung nicht." Eine Entwicklung, die die kleinen Krankenhäuser immer stärker Richtung Investoren treibe. Für die nächsten fünf Jahre werde erstmal in ähnlicher Form wie jetzt weitergearbeitet werden, baut Hegelmaier Optimismus auf. Gerade jetzt sei die Unterstützung durch den Förderverein so immens wichtig. Als Dank für die gute Arbeit wurde der Vorstand einstimmig in seinem Amt bestätigt. Wilhelm Söhlke als Erster Vorsitzender, Dr. Dieter Wissgott als erster Stellvertreter, Roswitha Rehrmann als zweite Stellvertreterin, Horst Ebbighausen als Schatzmeister und Heinz Kitzing als Schriftführer führen ihre Arbeit "als Bindeglied zwischen Krankenhaus, Patienten und Bürger" motiviert weiter. Ihr Ziel ist es unter anderem: die Mitgliederzahl von derzeit 136 Mitgliedern auf 150 aufzustocken. Foto: mr