STADTHAGEN (bb). Zum fünften Mal haben die Schule am Schlosspark und der Vielvölkerstammtisch zu einem Informationsabend eingeladen, der die Jahrgänge neun und zehn beim Einstieg in den Beruf unterstützen soll. Zahlreiche Betriebe gaben Auskünfte über ihre Ausbildungstätigkeit und ehemalige Schüler berichteten, wie sie eine Lehrstelle fanden.
Schulleiterin Rotraud Becker erklärte den Schülern in der vollbesetzten Aula in ihrer Begrüßungsrede: "Diese Veranstaltung ist in dieser Form in Stadthagen und in ganz Schaumburg einmalig, sie ist letztlich die Vorform einer Jobmesse. Ihr könnt euch hier hervorragend informieren." Im fünften Jahr in Folge hatte die Schule am Schlosspark mit Unterstützung des Vielvölkerstammtisches die Neunt- und Zehntklässler und ihre Eltern zu einem Abend geladen, an dem sie das Gespräch mit einer Vielzahl lokaler Ausbildungsbetriebe suchen können. 29 Firmen und Behörden vom Ratio Markt Stadthagen bis zur Polizei, vom Friseurbetrieb bis zur Volksbank hatten Mitarbeiter entsandt, um die Schüler über Ausbildungsmöglichkeiten, Anforderungen und Inhalte zu informieren. Rotraud Becker erläuterte, dass sich die Aussichten auf dem Lehrstellenmarkt zuletzt verbessert hätten. Entscheidend sei jedoch noch immer, dass die Schüler Eigeninitiative zeigen würden. "Man muss im Gespräch spüren, dass ihr den Job auch wirklich wollt", erklärte sie.
Anschließend berichteten Elsira Mustafa und Hürriyet Cur über ihren Weg ins Berufsleben, beide besuchten früher die Schule am Schlosspark. Elsira Mustafa absolviert ihre Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten, Hürriyet Cur arbeitet als Floristin in Stadthagen. Als Vertreter der Arbeitgeberseite nahmen an dem Podiumsgespräch der Zahnarzt Oliver Ewald, Ausbilder von Elsira Mustafa, sowie Guido Hiller, Leiter eines Ingenieurbüros und früher ebenfalls Schüler der Schule am Schlosspark, teil. Elsira Mustafa erklärte: "Ich bin im August in meine Ausbildung eingestiegen und es macht mir sehr viel Spaß." Oliver Ewald berichtete, dass sich seine Auszubildende bereits in einem Praktikum gegenüber Patienten und Mitarbeitern sehr freundlich und offen gezeigt habe. Sie sei allen Vorgängen im Praxisablauf mit großen Interesse begegnet, habe "sich Arbeit gesucht" und viel Engagement gezeigt. Diese Verhaltensweisen wären dann auch sehr wichtig für die Zusage zur Lehrstelle in der Praxis in Haste gewesen. Auch Hürriyet Cur sammelte bei ihrem Betrieb Pluspunkte durch praktische Tätigkeit. Sie hatte dort lange als Aushilfe gearbeitet, noch während ihrer Schulzeit. Ihre Vorgesetzten erkannten ihr Talent und ihre Freude an dem Beruf, und boten ihr eine Lehrstelle an. Heute ist Hürriyet Cur dort als ausgebildete Floristin tätig und hat "den Entschluss zum Einstieg in diesen Beruf niemals bereut". Sie empfahl den Schülern in der Aula das gleiche wie Elsira Mustafa. Zu versuchen sich in Praktika und Aushilfsjobs zu bewähren und Erfahrungen zu sammeln. Und bei der Ausbildungsplatzsuche auch bei Rückschlägen hartnäckig zu bleiben und sich nicht entmutigen zu lassen. Guido Hiller wies auf den Wert einer Ausbildung hin. Auch als Ingenieur profitiere er noch manchmal vom in der Lehrzeit erworbenen Wissen. Er ermutigte die Schüler zur Weiterbildung, immerhin hängte er selbst nach der Ausbildung noch das Fachabitur und das Studium an. Heute ist er Arbeitgeber und Ausbilder in einem Ingenieursbüro, das Steuerungstechnik entwickelt.
Anschließend konnten die Schüler die Vertreter der Unternehmen in verschiedenen Klassenräumen besuchen. Hier erhielten sie nicht nur Informationen über die Ausbildungsmöglichkeiten, sondern auch Tipps etwa für die Verbesserung der Bewerbungsmappe. Außerdem dienten die Treffen zum Teil als auch Training für Bewerbungsgespräche. Foto: bb