LINDHORST. Im Saal des Gasthauses Alter Krug hat der SPD-Ortsverein Geschichte geschrieben. Zum ersten Mal in der Geschichte der Partei wählte die Mitgliederversammlung eine Frau als Vorsitzende. Cerstin Bayer - sie gehört der SPD erst seit drei Jahren an und vereinte bei der Wahl alle Stimmen auf sich - folgt Erwin Martin im Amt des Vorsitzenden nach. Martin verzichtete auf eine erneute Kandidatur, um, wie er es formulierte, den Weg für junge Leute frei zu machen.
Er hatte das Amt fünf Jahre lang inne, kündigte aber die weitere Unterstützung des Vorstandes mit Rat und Tat an und wurde prompt der neue stellvertretende Vorsitzende. Andreas Günther trat nicht erneut bei der Wahl des Vize an. Er ist Mitglied des Kreistags. Wiederwahl hieß es bei Kassierer Volkmar Märkert. Tobias Schimmelpfennig übernimmt das Amt des Schriftführers und Andreas Günther wird zukünftig den Kontakt zur Presse halten.
Mit einem Strauß roter Blumen gratuliert Andreas Günther der frisch in ihr neues Amt gewählten Cerstin Bayer.
Im Bericht des Vorstandes hatte Martin noch einmal an die Ereignisse seit der letzten Versammlung erinnert. Als ein wahrer Renner hat sich das zum zweiten Mal durchgeführte Bingo-Spiel erwiesen. Es wird auch auf dem Terminkalender des neuen Jahres auftauchen. Vermutlich im Mai will der Ortsverein Berlin besuchen. Martin wies darauf hin, dass dafür aber eine Mindestanzahl an Teilnehmern notwendig ist. Horst Schimmelpfennig und Heinz-Dieter Lauenstein informierten die Versammlung als die jeweiligen Fraktionsvorsitzenden ihrer Partei in den Räten von Gemeinde und Samtgemeinde über die Inhalte ihrer Arbeit.
Heinz Schmidt, er gehört der Partei seit über sechzig Jahren an, beklagte das Erscheinungsbild der Partei in der Öffentlichkeit auf Bundesebene. Der Ehrenvorsitzende des Ortsvereins vermisst, so machte er deutlich, vor Ort die politische Diskussion in seiner Partei sowie Aktionen, die den Ortsverein ins Gespräch bringen. Erwin Martin und Andreas Günther verwiesen in ihren Antworten darauf, welchen Schwierigkeiten sich die Partei gegenüber sehe, wenn man sich daran mache, etwas auf die Beine zu stellen.
Andreas Günther erläuterte diese Schwierigkeiten mit dem Hinweis auf den Mangel an Glaubwürdigkeit und Ehrlichkeit, der der SPD vor dem Hintergrund der Vorgänge in Hessen von den Medien zugewiesen werde.
Im neuen Jahr wird der Ortsverein erneut zu einem politischen Frühschoppen einladen. Cerstin Bayer regte an, das einmalige Ereignis des Frühschoppens durch einen regelmäßig stattfindenden Stammtisch zu ergänzen.
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