1. 2010 könnte es mit einem Umbau klappen

    Optimistisch: Zukunft des Haster Bahnhofgebäudes absehbar / Sebastian Edathy bei Gesprächsrunde dabei / Investor hat starkes Interesse an einer Nutzung

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    HASTE (pd). "So ganz viele Fortschritte haben wir nicht erzielt", stellte der SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy mit gewisser Ernüchterung zu Beginn der Zusammenkunft fest. Bei einem Treffen in Haste ging es um die Zukunft des Haster Bahnhofgebäudes. Mit einigem Optimismus konnte am Ende der Gesprächsrunde allerdings festgestellt werden, dass die Verhandlungen über eine Ablösung des denkmalgeschützen Gebäudes von der DB Netz und die Sanierung durchaus in greifbarer Nähe liegen. Der Bauingenieur Volker Wehmeyer geht sogar noch weiter: Nach seiner Einschätzung könnte 2010 mit dem Umbau begonnen werden. "Wir bewegen uns stetig nach vorne", erklärte Wehmeyer mit einiger Zuversicht. Der Name des Investors, der starkes Interesse an einer Sanierung und neuen Nutzung des Gebäudes hat, blieb auch in dieser Runde geheim.

    Wieder einen Schritt vorangekommen: Sebastian Edathy holte Gemeindeverteter, Sprecher der Interessengemeinschaft Haster Bahnhof, Denkmalpfleger und Bahnvertreter an einen Tisch. Volker Wehmeyer (rechts) machte eine konkrete Rechnung für Käufer auf.

    Auf Drängen der Interessengemeinschaft (IG) Haster Bahnhof war Edathy nach Haste gekommen. Mit in der Runde dabei Jonas Buchholz von der Produktionsdurchführung Hannover der DB Netz, Joachim Gomolka vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege, Sebastian Kahle von der IG sowie Hastes Bürgermeister Sigmar Sandmann und Gemeindedirektor Heinrich Bremer. Der SPD-Bundestagsabgeordnete machte deutlich, dass er nach Gesprächen zum gleichen Thema im Dezember 2007 davon ausgegangen sei, "etwas ins Rollen gebracht zu haben". Jetzt wollte er den aktuellen Sachstand wissen und sich über die Zukunftsplanung des Projektes informieren.

    Der Vertreter der DB Netz sieht noch kein Ziel in Sicht. "Obwohl doch eine Menge passiert ist", gab er dennoch zu. Die Bahn habe das Notwendigste veranlasst, um den Verfall des Gebäudes aufzuhalten. Unter anderem sei das Dach saniert worden und Entkernungsarbeiten im Inneren erledigt worden. Über Wehmeyer habe man zahlreiche Gespräche mit dem Investor geführt. Weitere Zugeständnisse seien jetzt nur noch über den Kaufpreis möglich. "Da nähern wir uns dem symbolischen Euro", so Buchholz. Eventuell könne ja auch die Gemeinde als Käufer in Erscheinung treten, regte der DB-Vertreter noch an.

    Davon wollte Bürgermeister Sandmann nichts wissen. Es sei doch vielmehr so, dass die Bahn das Gebäude bei Nichtverkauf noch 20 Jahre lang auf eigene Kosten erhalten müsse, rechnete er vor. Die Bahn allein sei für die Schwammsanierung zuständig. Vor diesem Hintergrund sei das Angebot der Bahn in Bezug auf den Euro-Kaufpreis doch kein so großherziges Angebot wie es wohl in der Öffentlichkeit vermittelt werden soll. Für die Bahn sei die Schmerzgrenze aber erreicht, entgegnete Buchholz klipp und klar. Es gebe im knappen Budget keine Mittel mehr für Investitionen in Gebäuden

    Dann brachte der Bauingenieur Wehmeyer seine Sichtweise vor. Nach seiner Auffassung würden sich die Gesamtkosten für Sanierung und Ausbau auf rund 1,7 Millionen Euro belaufen. Davon müsste der Investor wohl 40 Prozent bezahlen. Für die noch verbleibende Summe sieht der als ehrenamtlicher Denkmalpfleger im Landkreis Schaumburg tätige Fachmann im günstigsten Fall durch Fördertöpfe gedeckt. Wenn die Fördermittel bewilligt werden, stünde auch der Investor parat, um das Gebäude dann zu kaufen.

    Skeptisch, was die Gewährung von Zuschüssen in der kalkulierten Höhe aus seiner Behörde anbelangt, zeigte sich Joachim Gomolka. "Dieser Brocken ist nicht leicht zu schlucken", brachte er die Bedenken auf den Punkt. Und er fügte hinzu: "Wir als Land gehen dabei in die Knie". Man hoffe auf Geld vom Bund. Eine Anfrage für die Aufnahme ins Sonderprogramm des Bundes (BKM) sei bereits gestellt worden. Bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sei ein Zuschuss im Jahr 2010 möglich.

    Den Anteil, den die Gemeinde Haste zu tragen hätte, sieht Wehmeyer bei 40 000 Euro. Er verschwieg auch nicht, dass er bis jetzt schon sehr viel Geld in das Projekt investiert habe und daher sehr daran interessiert sei, dass die Dinge "zum Laufen gebracht werden". Weil die entsprechenden Anträge vom Eigentümer gestellt werden müssen, hat der Bauingenieur aus Bückeburg dies in Form eines "Angebotsvertrages" stellvertretend übernommen. Bis Januar müsste aber ein Kaufvertrag unterschrieben sein, machte Wehmeyer deutlich.

    Auf die Frage, wer letztendlich über Verkauf und Preis zu entscheiden habe, antwortete Buchholz in Richtung Edathy "Das bin ich". "Na, dann machen Sie ´mal", kam die prompte Aufforderung vom Bundestagsabgeordneten. Er solle zum günstigen Kaufpreis noch eine Summe für die anstehenden Sanierungsarbeiten drauflegen. An der Frage, wer nun für die Sanierungskosten aufkommen muss, scheint momentan die ganze Angelegenheit zu hängen. Käme alles so, wie es sich die IG und Wehmeyer vorstellen, könnte das Projekt "Haster Bahnhof" starten. Foto:pd

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