APELERN (al). Weil sie öfter als nur in der närrischen Zeit auf der Bühne stehen wollten, haben einige "arbeitslose Karnevalisten" 1983 eine Laienspielgruppe gegründet. Heute gehören der Gemeinschaft 53 Mitglieder an. Rund ein Dutzend von ihnen zählt zu den Akteuren, die stets im Herbst eine Komödie oder einen Schwank inszenieren: 20 Stücke sind es in den jetzt 25 Jahren gewesen. Die Feierstunde zum Jubiläum fand an ihrem neuen Spielort in Lauenau statt: im "schönsten Sägewerk der Republik", wie Apelerns Bürgermeister Heinrich Oppenhausen anerkennend feststellte.
Vom Bundesverband geehrt: Andrea Riechers, Annette Gehrmann, Frank Watermann, Sibille Watermann, Hermann Doebel, Inge Kaufmann und Bernd Biesterfeld (von links).
Dass die große Halle wie ein Theatersaal wirkte, war natürlich den Mimen zu verdanken. Mit viel Stoff dekorierten sie eine so perfekte Atmosphäre, dass die Besucher der ersten Aufführungen schon vor dem ersten Akt aus dem Staunen nicht mehr herauskamen. Allein zur Feierstunde konnten die Laienspieler mehr als 220 Gäste begrüßen, darunter viele Vertreter aus den Vereinen und Verbänden von Lauenau und Feggendorf. Samtgemeindebürgermeister Uwe Heilmann formulierte seine Freude "über das buntgeschmückte Sägewerk". Oppenhausen beklagte dagegen ein wenig, "nach Lauenau zu müssen, um Apelerner wiederzusehen". Aber auch er gestand ein, dass die Theaterleute keinen besseren Ort hätten finden können. "Bringen Sie vielen Menschen Freude", verlangte der Vorsitzende der "Lauenauer Runde", Heyno Garbe, während der Leiter der Interessengemeinschaft Apelern, Heinz Müller, nicht viele Worte machen musste: Dass er seit jeher den Laienspielern angehört, war an seinem Sweatshirt nicht zu übersehen.
Die stellvertretende Vorsitzende Brigitte Hillen übernahm die Moderation nach einem kurzen heiteren Dialog, weil Vorsitzender Hermann Doebel wegen seines späteren Auftritts und großen Aufwands noch "in die Maske" musste. Sie verschwieg in ihrem Rückblick nicht, dass die Truppe mitunter Hürden aus dem Weg räumen musste. Besetzungsprobleme zum Beispiel, weil Männer Mangelware waren oder es mit der Zeit schwieriger wurde, "einen Endvierziger in einen Jüngling" zu schminken. Hillen verglich die Theatergruppe mit einer großen Familie, in der es neben der Gemeinschaft auch mal "ein Grummeln" gebe, sie sich bis zum größten Fest des Jahres wieder verständige: Eine Premiere sei halt wie Weihnachten.
Für den aus insgesamt 110 Ensembles bestehenden niedersächsischen Theaterverband überreichte dessen stellvertretender Vorsitzender Erwin Delekat dem Gründer und langjährigen "Motor" Hermann Doebel eine Verdienstnadel. Auszeichnungen des Bundes deutscher Amateurtheater erhielten neben Doebel auch Sibille und Frank Watermann, Bernd Biesterfeld, Andrea Riechers, Hermann Doebel, Inge Kaufmann und Annette Gehrmann. Foto: al