1. Landeskirche stellt sieben Pfarrstellen zur Diskussion

    Plan geht Kirchengemeinden in vier Wochen zu / Entscheidung ist offen

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    LANDKREIS (ih). Sieben Pfarrstellen sollen in den kommenden Jahren in der Landeskirche Schaumburg-Lippe eingesparrt werden. Sebastian Geisler, Präsident der Landeskirche, stellte der Synode eine umfassende Pfarrstellenplanung vor. Diese soll als Diskussionspapier in den Kirchenvorständen, Gemeindekirchenräten und den Pfarrkonferenzen diskutiert werden. Eine entgültige Entscheidung trifft die Synode aber erst im Mai, nachdem alle Kirchengemeinden gehört wurden.

    Die evangelisch-lutherischen Christen werden in Schaumburg immer weniger. Grund dafür ist der demografische Wandel gepaart mit einem anderen Religionsverständnis der Menschen. Christsein wird nicht mehr automatisch durch das Elternhaus vorgegeben, sondern ist eine bewusste Entscheidung. Die Kirchenaustritte halten sich mit den Kircheneintritten die Waage. Zudem altert der vorhandene Pastorenstamm auf gleichem Alters-Niveau. Freie finanzielle Mittel für jüngere Pastoren hat die Landeskirche nicht.

    Diese Gegebenheiten liegen der Planung zugrunde. Die Landeskirche hält an der "Residenzpflicht" fest. Damit soll auch weiterhin im jedem Pfarrhaus neben der Kirche ein Pastor ansprechbar sein. Ein Neuzuschnitt von Gemeinden soll vermieden werden. Die neuen Pfarrstellen sollen vergleichbar groß sein.

    Mit einem umfassenden Schlüssel bewertet die Landeskirche jede einzelne Pfarrstelle auf Grundlage einer "Standardpastorenstelle". Diese hat auf dem Dorf neben einem Kindergarten und einem Friedhof pro Pastor 1900 Gemeindeglieder. In der Stadt kommen auf einen Pastor 2100 Gemeindeglieder sowie Kindergarten und Friedhof.

    Bei den Berechnungen wurde berücksichtigt, wenn besonders viele Gemeindeglieder in einem Altenheim leben, wenn eine Diakonie- und Sozialstation betrieben wird, ein Jugendhaus existiert und es in der Gemeinde einen starken Tagestourismus gibt. Aus diesen Überlegungen ergibt sich ein rechnerischer Bedarf. Drei Gemeinden, Frille, Petzen und Altenhagen, sind derzeit unterversorgt. Alle anderen Gemeinden sind überversorgt.

    Geisler zeigte den Synodalen verschiedene Lösungsansätze auf, um den Minder- wie Mehrbedarf auszugleichen. Zusätzliche Beauftragungen, Eigenfinanzierung zum Erhalt der vollen Pfarrstelle, Einrichtung von Teilpfarrstellen sowie Bildung von Kooperationen beziehungsweisen Kirchspielen.

    Konkret heißt das für die Kirchengemeinde Stadthagen nur noch drei statt bisher fünf Pfarrstellen. Die Pastoren auf Pollhagen, Lauenhagen und Probsthagen sollen dafür in der Stadt aushelfen. Das Kooperationsmodell käme für Lindhorst zum Tragen. Von den bisher zwei Pastoren fiele einer weg, der zweite müsste mit der Kirchengemeinde Heuerßen kooperieren.

    In Bergkirchen entfiele eine halbe Pfarrstelle. Auch in Sülbeck könnte nach dem Modell eine Pfarrstelle wegfallen. Dann müsste die Gemeinde mit Wendthagen kooperieren.

    Ebenso stünden Bad Eilsen und Steinbergen vor einer Kooperation. In letzterer Gemeinde fällt eine ganze Stelle weg.

    In Bückeburg würde der Landesbischof von den pfarrdienstlichen Aufgaben weitestgehend freigestellt und eine von bisher vier Pfarrstellen fiele komplett weg. Foto: Landeskirche

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