RINTELN (km). Der Rintelner Künstler Eg Witt hat jetzt unter Beweis gestellt, dass er nicht nur mit Formen und Farben, sondern auch mit Worten umgehen kann: Bei der Vorstellung seines ersten Prosa-Werkes drängten sich rund 70 Besucher im Obergeschoss der Buchhandlung Droste. In seinen autobiographischen Erinnerungen an die Jugendzeit beschreibt Witt unter dem Titel "Glutofen" das ganz alltägliche Leben in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts im Umfeld der Rintelner Glashütte.
Jetzt auch als Dichter tätig: Der Rintelner Künstler Eg Witt
"Der Maler und Bildhauer habe schon in seiner Kindheit und Jugend sehr feinfühlig wahrgenommen, was ihm im pulsierenden Umfeld der Glashütte und der einstmals modernen Arbeiter-Siedlung umgab," heißt es in einem Kommentar des Wartberg Verlags, in dem das 104 Seiten starke Buch erschienen ist.
Witts Erzählungen atmen die Atmosphäre und den Zeitgeist der 50er Jahre im Weserbergland, wie er sie als Kind und Jugendlicher "auf der Hütte" in Rinteln selbst erlebt hat. In seinen Reminiszenzen spielen das Glas, die riesigen Sechzig-liter-Ballons und vor allem die Glasbläser selbst die Hauptrollen. Witt beschreibt vor allem die starken Typen, die Originale und Persönlichkeiten, aber er nimmt seine Leserinnen und Leser auch mit auf eine Erinnerungsreise.
Eine Reise, die ein Mann besonders authentisch zu kommentieren wusste: Bei der Lesung in der Buchhandlung Droste konnte der fast gleichaltrige Hermann Stoevesandt zahlreiche Details aus dem Alltagsleben der Kindheit mit viel Humor bestätigen und ergänzen. Stoevesandt war später viele Jahre lang als Chef der Glashütte tätig. -
Eg Witt, 1943 in Rinteln geboren, verbrachte seine Kindheit und Jugend "auf der Hütte", einem Wohnviertel der Glasbläser der Glasfabrik Stoevesandt. Nach Aufenthalten in der Schweiz, in München, Wolfenbüttel und Bielefeld lebt er seit 1978 wieder in Rinteln. Seit 1989 arbeitet er als freischaffender Künstler. Foto: km