RINTELN (km). Eine rundum gelungene Vorstellung gab es jetzt zum Auftakt der 33. Rintelner Musiktage in der Nikolai-Kirche: Auf dem Programm stand das weltberühmte Oratoriums für Soli, Chor und Orchester, "Der Messias", von Georg-Friedrich Händel - erstmals in vollem Umfang in Rinteln zu hören.
Solisten in bester Form: Stefan Zenkl (v.li.), Sandra Firrincieli, Ina Westphal und Daniel Johannsen.
Wolfgang Westphal gelingt es, aus den beiden Chören und dem Kammerorchester eine homogene Einheit zu generieren.
Bild_03: Vor ausverkauftem Haus erklang der "Messias" in der Nikolai-Kirche erstmals in voller Länge
Unter der Leitung von Wolfgang Westphal spielt das Detmolder Kammerorchester, vokal unterstützt vom Schaumburger Oratorienchor und dem Jugendchor der Evangelischen Singschule. Dabei harmonierten besonders die jungen und die erwachsenen Akteure erstaunlich gut und bildeten so mit dem Orchester eine homogene Einheit. In bester Form präsentierten sich vor ausverkauftem Haus auch die Gesangs-Solisten: Daniel Johannsen (Tenor), Sandra Firrincieli (Alt), Stefan Zenkl (Bass) und Ina Westphal (Sopran) rückten in fast mathematisch präzisen Intervallen immer wieder nacheinander auf die Bühne. -
Während Georg Friedrich Händel selbst den Messiah stets in der Fasten- oder Osterzeit auf den Spielplan gesetzt hatte, wurde es in Irland und England bereits zu Lebzeiten des Meisters üblich, das Opus in der Adventszeit aufzuführen. Die Tradition breitete sich bald besonders in den englischsprachigen Ländern aus.
In der Folge wurde das Oratorium, das in der Regel rund zweieinhalb Stunden dauert, manches Mal in seine Teile zerlegt: Weihnachtskonzerte bestehen oft nur aus dem ersten Teil und dem "Halleluja", zur Osterzeit werden als Kirchenmusik die Teile gespielt, die die Auferstehung betreffen.
Der berühmteste Satz des Oratoriums ist das Halleluja, das den zweitena der drei Teile beschließt. An vielen Orten der Welt ist es üblicher Brauch, dass das Publikum an diesem Teil der Aufführung aufsteht. Die Legende sagt, dass beim ersten Hören des Chors König Georg II so ergriffen war, dass er aufsprang - was alle anderen dazu veranlasste, seinem Beispiel zu folgen. Foto: km