RINTELN (ste). Es ist Dienstag, 18.20 Uhr, und durch Rinteln fahrten Fahrzeuge der Feuerwehr Rinteln mit Sirene und Blaulicht, als wenn es zu einem echten Brandfall gekommen ist. Doch zum Glück ist es nur eine Übung, die die Ortswehr unter der Leitung von Ortsbrandmeister Thomas Blaue bei der Firma Amcor Flexibles durchführt.
Mit viel technischem Gerät und jeder Menge Know-How können die eingesetzten Blauröcke die an sie gestellten Aufgaben erledigen.
Angenommen war ein Brandausbruch nach Auslaufen von sogenannten Thermalöl, welches aufgrund der hohen eigenen Temperaturen in Brand geraten war. Eine Amoniakstation, das Farblager, sowie die Druckerei waren durch die starke Flammenbeaufschlagung unmittelbar in Gefahr.
Als der Einsatzleiter mit dem ersten Löschzug der Schwerpunktfeuerwehr Rinteln eintraf, wurde ihm sofort klar, dass es schwere Anforderungen an seine Einsatzkräfte werden. Ein Mitarbeiter der Firma, so die Übungsannahme, wurde noch vermisst. Er löste für die Ortswehr Rinteln Vollalarm aus und ließ zusätzlich die Feuerwehren aus Steinbergen und Todenmann alarmieren. Erste Prämisse bei allen Einsätzen ist die Menschenrettung und dazu wurden alle Atemschutzgeräteträger eingesetzt, fachkundig überwacht vom Atemschutzüberwachungsfahrzeug der Ortswehr Schaumburg.
Gleich in der Nachbarschaft von Amcor standen die Blauröcke der Werkfeuerwehr der Glashütte in Bereitschaft und sie wurden zusammen mit der Werkfeuerwehr Lebenshilfe zur Brandbekäm-pfung alarmiert.
Für die Ortswehr Engern und die Ortswehr Todenmann stand die Errichtung von zwei Wasserentnahmestellen am offenen Gewässer an. Ein erster Erfolg der guten Koordination der Kräfte: Nach kurzer Zeit wurde, bedingt durch den massiven Einsatz von zehn Trupps unter Atemschutz, der vermißte Mitarbeiter gerettet. Mittlerweile wurden auch die Kanäle für das Oberflächenwasser von der Feuerwehr verschlossen, um das kontaminierte Löschwasser aufzufangen. Durch den Einsatz von zwei Wenderohren über die Dehleitern, einem Schaumwasserwerfer, sechs C-Rohren, drei B-Rohren, zwei Schaumrohre und einem Hydroschild konnte eine Brandausbreitung verhindert werden. Als Wasserentnahmestellen standen zu einem das Hydrantennetz, der unmittelbar angrenzende Helenensee und ein Löschwasserbrunnen der Firma Amcor Flexibles Schroeder & Wagner zur Verfügung und nach gut einer Stunde hieß es für die 120 eingesetzten Feuerwehrfrauen und -männer mit ihren 22 Fahrzeugen: "Feuer aus!"
Stadtbrandmeister Friedel Garbe und der Leiter der Feuerwehreinsatz und Rettungsleitstelle Stadthagen, Rolf Hartmann, waren mit dem Verlauf der Übung sehr zufrieden, und brachten dieses auch sehr deutlich zum Ausdruck.
Auch Niklas Kläke, Verantwortlicher für Brandschutz und Arbeitssicherheit bei der Firma Amcor Flexibles, zeigte sich außerordentlich begeistert von der geleisteten Arbeit der eingesetzten Feuerwehrkräfte. Foto: privat