MEINSEN (al). Niederschläge und die intensive landwirtschaftliche Nutzung machen dem Meinser "Wiesengrund" zu schaffen. Gar nicht so idyllisch, wie der Name glauben machen möchte, geht es auf der nicht befestigten Fahrbahn zu. Wasser sammelt sich auf dem Weg und fließt zum Teil auf die Grundstücke von Haus "Weichselland" und ehemaliger Fischzucht. Für 2800 Euro will die Gemeinde nun auf einer Länge von 250 Meter den Graben ausschlagen und einen breiten Ableiter bauen. Doch einem Anlieger reicht diese Maßnahme nicht. Heftig beklagte er das angebliche Nichtstun der Verwaltung.
Große Erntefahrzeuge hinterlassen in den Gemarkungen der drei Hülseder Ortsteile schwere Spuren: Die Zufahrt von der Bundesstraße 442 zur Bussenmühle war am vergangenen Wochenende in einem desolaten Zustand.
In der Sitzung selbst entschied der Rat nach nur kurzer Debatte über die außerplanmäßigen Aufwendungen. Zudem freute er sich, dass die Feldanrainer den anfallenden Bodenaushub übernehmen und auf ihren Äckern einarbeiten. Doch in der Fragestunde verschaffte sich Anwohner Heinrich Kleene Luft: Vor allem bei der Ernte seien ihm und seinen Nachbarn die Belastungen nicht mehr zumutbar: "Es ist so viel Schlamm auf dem Weg, dass wir unsere Grundstücke nicht mehr verlassen können.". Dabei gebe es sogar schwerbehinderte Bewohner in der kleinen Häuserzeile.
"Der Wiesengrund ist kaputt", wetterte Kleene und hob Bilder hoch, die er vom Einsatz der zum Teil schweren Transportfahrzeuge geschossen hatte. Er verlangte eine Tonnenbegrenzung und kündigte das Ende einer freiwilligen Leistung an: "Seit zehn Jahren planieren wir selbst den Schotter ein. Das machen wir nicht mehr."
"Wir reden mit allen Beteiligten", unternahm Gemeindedirektor Uwe Heilmann mehrfach den Versuch zur Beruhigung, "und sehen zu, was machbar ist".
"Rüben und Mais können doch nicht ausgeflogen werden", verwies Bürgermeister Herbert Weibels auf den Interessenkonflikt an der Meinser Grenze zwischen Bebauung und Landwirtschaft. Er persönlich habe sich wiederholt auch im Gespräch mit Landwirten und beauftragten Fahrern um Lösungen bemüht. Zugleich aber warnte er Kleene vor Übertreibung: "Fahren Sie mal nach Schmarrie zur Bussenmühle, da sehen Wege nach der Ernte noch schlimmer aus."
Der Anlieger ließ sich nicht beirren: "Die Ernte und die immer größeren Fahrzeuge werden ein bleibendes Problem." Zugleich gab er der Verwaltung noch mehr Kritik auf den Weg: Die neue Ortsinformationstafel stehe ungünstig und versperre den Blick. Außerdem habe ein Landwirt in der Verlängerung des Wiesengrund einen ganzen Teil des Weges umgepflügt. Foto: al