1. Neue Wege in der Altenpflege

    Konzept der Alltagsbegleiter positiv aufgenommen / Nächster Kurs im März

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    STADTHAGEN (nb). Wo Pflege und Notwendigkeit aufhören, fängt die Aufgabe eines Alltagsbegleiters an: 14 Teilnehmer im Alter von 37 bis 56 Jahren haben über sieben Monate beim DRK Kreisverband gelernt, was es beinhaltet, an demente Menschen im Alltag zu betreuen. In Schaumburg eine Pioniersituation, denn der Kurs fand zum ersten Mal statt. Die Alltagsbegleiter sollen künftig in Pflegeeinrichtungen über gezielte Förderung verloren gegangene Fähigkeiten in den Patienten wieder zum Leben erwecken und ihnen durch mehr Selbständigkeit neuen Lebenssinn geben. Individualität und Wertschätzung in der Betreuung älterer Menschen haben so wieder mehr Platz. Vor allem ein ausreichend großes Zeitfenster trägt wesentlich zum Erfolg bei. Die grundsätzlichen Vorraussetzungen für zusätzliche Fachkräfte wurden durch den Erlass des Pflegeweiterenwicklungsgesetzes geschaffen, das zusätzlichen Betreuungsbedarf anerkennt und für die Versorgung von Patienten und Pflegefällen zusätzliche Mittel zur Verfügung stellt. Mit Unterstützung des Fachdienstes für Altenhilfe und der Heimaufsicht wurde das Konzept für den Landkreis umgesetzt, eine Arbeitsgruppe traf die Vorbereitungen. Marina Glauche von der Innovativen Qualitätssicherung für Alltagsbegleiter (IQA) aus Bad Arolsen ist bereits seit Jahren mit der Ausbildungskoordination befasst. "Uns ist es besonders wichtig eine gute Qualifikation der künftigen Alltagsbegleiter zu gewährleisten, deswegen umfasst die Ausbildung 1040 Stunden", so Glauche. "Der Umgang mit der speziellen Situation muss erst erlernt werden, denn Demenzkranke reagieren eben nicht "normal"", bestätigte DRK-Kreisverbandsvorsitzende Ursula Krüger.

    Die Ausbildung besteht zu gleichen Anteilen aus theoretischen und praktischen Einheiten. Für die Vermittlung der fachlichen Voraussetzungen war im Wesentlichen Kursleiterin Beate Loose-Sander zuständig. Direkte Erfahrung mit erkrankten Menschen sammelten die Kursteilnehmer in verschiedenen Pflegeheimen. Bundesweit zum ersten Mal wurden die Alltagsbegleiter in ihren Praktika auch im Krankenhausbereich eingesetzt. Sie stießen dabei ausschließlich auf positive Resonanz.

    Auch Job Center und die Agentur für Arbeit haben den hohen Bedarf an Fachkräften und das Arbeitsplatzpotential erkannt und den neuen Berufszweig mit Informationsveranstaltungen unterstützt. Die Ausbildung zum Alltagsbegleiter bietet auch über 50-jährigen eine echte Chance auf ein dauerhaftes Beschäftigungsverhältnis. Bereits im März soll der nächste Ausbildungskurs stattfinden und für qualifizierten Nachwuchs an Betreuungskräften sorgen. Interessierte Angehörige können sich beim Fachdienst für Altenhilfe informieren.

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