LAUENAU (ih). Nicht der Erste ist er in diesem Jahr und der Letzte sicher auch nicht. Doch für den Titel auf den Schönsten hat sich der Lauenauer Kalender in diesen Tagen beworben. Zum zehnten Mal gibt die Lauenauer Runde den Kalender über den Flecken heraus. In diesem Jahr ist aus dem kleinen Heimatkalender ein großer Wandkalender mit Geschichte und Geschichten geworden.
Norbert Bruhne (v.li.), Bernd Althammer, Heinrich Garbe und Günter Kzron zeigen den bewährten Kalender in neuer Gestaltung.
Der Journalist Bernd Althammer hat sich auf die Suche gemacht, um zum Jubiläumsjahr Vergangenheit und Gegenwart zusammenzubringen. Bei Gerrit Eckardt ist er fündig geworden. Alte Ansichtskarten in rauhen Mengen hat der leidenschaftliche Sammler. Gemeinsam suchten die Männer zwölf farbige Lithographien aus Lauenau und Umgebung aus. Um die 100 Jahre sind sie alt, zeigen markante Gebäude, die es bis heute gibt. Wie die Rupp-Brauerei. Bernd Althammer hat die Karte genau unter die Lupe genommen, die handschriftlichen Grüße von Ludwig Rupp "übersetzt". Obwohl der Großvater des heutigen Inhabers Thomas Rupp deutsch geschrieben hat, können nur noch wenige Menschen diese Handschrift lesen. Gleichzeitig schlägt Althammer eine bildliche Brücke über seine Liebe zum Detail. Die Wetterfahne beispielsweise ist auf der alten Ansichtkarte verschwindend klein zu erkennen. Althammer hat die schwarze gusseiserne Fahne mit den Initialen "LR" fotografiert und damit rund 100 Jahre später auch dokumentiert.
Gemacht hat Althammer den Kalender mit Raum für Notzien und allerhand Terminen im Flecken Lauenau vor allem aus Spaß an der Freude. "Mein Hobby ist lokale Geschichte," so Althammer. Es sei ihm wichtig, das Wissen weiterzugeben. "Es ist doch schön, zu wissen, in welcher Gegend man lebt." Das gestalterische Konzept lag in den Händen des "flesch-Verlages" in Lauenau. Inhaber Norbert Bruhne hat sich um das Layout gekümmert, gemeinsam mit Althammer gestalterische Fragen diskutiert. Initiiert hat den außergewöhnlichen Jahresbegleiter mit Lokalkolorit die Lauenauer Runde. Heinrich Garbe ist stolz auf den Kalender. "Das Ergebnis ist eine optimale Sache für Lauenau und die Region." Es würden nicht nur alte Karten gezeigt sondern Erinnerungen geweckt, so Garbe. "Viele Feggendorfer wissen heute nicht mehr, dass in der Wiesenstraße früher ein Gasthaus war. Die erste Kegelbahn des Fleckens war dort, 1896 eingeweiht."
Neben den historischen Informationen hat der Kalender, wie in den vergangenen Jahren, einen großen Serviceteil. Alle Vereine, die in der Lauenauer Runde vertreten sind, sind aufgeführt, Öffnungszeiten der Händler aus der Runde aufgenommen. Der Fleckendiener zeigt im Kalender, wann wichtige Termine im Ort anstehen. Und dieses große Paket Lauenau ist auch für den schmalen Geldbeutel erschwinglich. Möglich machen das 13 Laueneuer Geschäftsleute, die in diesem Kalender inserieren. Sie werden in den Geschäften verkauft. Ab Freitag gibt es ein Kontingent auch in der Eishalle. Insgesamt gibt es 750 Stück des "Geschichtenerzählers". Also heißt es ranhalten für alle, die in das Jubiläumsjahr 2009 mit einem soliden Wissen an Heimatgeschichte gehen wollen. Der Kalender ist somit also nicht nur der Schönste sondern in Lauenau und der näheren Umgebung wohl auch der Begehrteste. Foto: ih