1. In der Rheuma-Liga Bad Nenndorf gibt es für einige Gruppen lange Wartelisten

    Arbeitsgemeinschaft feiert Jubiläum / Über 450 Mitglieder / Informationsabende und Geselligkeit

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    BAD NENNDORF/LAUENAU (al). Für einige fröhliche Stunden haben etliche Mitglieder der Rheuma-Liga Bad Nenndorf ihre langjährigen Leiden vergessen. Sie feierten in der neuen Lauenauer Festhalle "Sägewerk" das 25-jährige Bestehen ihrer Arbeitsgemeinschaft. Sie ist eine der größten im Landesverband Niedersachsen – und eine der aktivsten.

    14 vorwiegend weibliche Übungsleiter und drei Therapeutinnen leiten die verschiedenen Gruppen, die in warmem Solewasser, auf den Matten einer Sporthalle oder auf dem Tanzparkett für eine Linderung der chronischen und oft sehr schmerzhaften Leiden sorgen wollen. An der Spitze der 450 "Rheumis", wie sich die Mitglieder selbst augenzwinkernd nennen, steht seit sechs Jahren die Lauenauerin Hannelore Kesterke. Der Einzugsbereich der im Oktober 1983 vom damaligen Werbe- und Veranstaltungsleiter Arthur König gegründeten Selbsthilfeorganisation ist groß: Bis aus Hannover und Stadthagen nutzen Betroffene die Therapiemöglichkeiten.

    Hinzu kommen rund 230 Erkrankte, die sich aufgrund einer ärztlichen Verordnung dem Funktionstraining anschließen können. Der große Andrang führt dazu, dass trotz mehrerer wöchentlicher Warmwasser-Angebote in Bad Nenndorf und in der Nordsehler "Badewonne" zum Teil lange Wartelisten existieren. Die "Liga" sorgt darüber hinaus für wissenschaftlich geprägte Informationsabende und nicht zuletzt für gesellige Veranstaltungen. "Unser Ziel ist es, ‚Rheumis‘ aus ihrer Isolation zu holen", erklärt Kesterke, die mit Stellvertreterin und Schriftführerin Elfriede Czerwinski, Kassenwartin Inge Haecker sowie der zweiten Schriftführerin Walburga Kastning den Vorstand bildet. Wer selbst nicht an dieser tückischen Krankheit leidet, weiß meist nicht, was Betroffene ertragen müssen: 400 unterschiedliche Leidensbilder rechnen zum sogenannten rheumatischen Formenkreis.

    Es sind fließende, reißende oder ziehende Schmerzen am Stütz- und Bewegungsapparat. Mitunter sind Beschwerden so schlimm, dass sich Kranke völlig zurückziehen und nicht mehr am öffentlichen Leben teilnehmern wollen. Bei der Gründung der Nenndorfer Rheuma-Liga vor 25 Jahren war zunächst nur der Gedanke ausschlaggebend, ein Rheumabad müsse auch eine entsprechende Selbsthilfegruppe in ihren Mauern wissen. Doch im Nu setzte ein überraschender Zulauf ein, der binnen zehn Jahren die Mitgliederschaft auf über 200 und in der Folgezeit auf die heutige Zahl schnellen ließ. "Unter den 40 Nenndorfer Vereinen ist das wohl eine der aktivsten Gemeinschaften", lobte der stellvertretende Bürgermeister Werner Tatge. Zufallsgäste bekamen davon einen kleinen Eindruck bei der Jubiläumsfeier.

    Ausführlich berichtete der Vorstand mithilfe von Bildwänden über das erste Vierteljahrhundert.

    Später gaben das "Saxtett" der Jugendmusikschule Schaumburg und die Tanz- und Trachtengemeinschaft Apelern mit ihren Darbietungen den musikalischen Rahmen. Zudem waren die Tische hübsch dekoriert – unter anderem mit der Fleißarbeit eines einzigen Mitglieds: Edeltraud Sehnke hatte aus grünen und weißen Papierstreifen kunstvolle kleine Herzen geflochten und sie mit kleinen Kuverts samt winzigen Briefbogen auf jeden Platz gelegt. Foto: al

    Hannelore Kesterke (v. re.), Inge Haecker, Elfriede Czerwinski und Walburga Kastning leiten die Nenndorfer Rheuma-Liga.

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