STEINBERGEN (ste). "Was ist Steinbergen in den letzten Jahren passiert ist, wird es wohl nirgends anders in dieser Form wieder geben!" Als Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz zusammen mit Ortsbürgermeister Heiner Bartling und Kurt-Ulrich Schulze vom Amt für Agrarstruktur den Rundgang durch das Dorf zur Betrachtung der Dorferneuerungsmaßnahmen einleitete, fanden sich schnell Mitglieder des Ortsrates, des Verschönerungsvereins und von den beteiligten Ämtern der Stadt zusammen, um den erfolgreichen Abschluss der Arbeiten gemeinsam zu würdigen. Besonders durch das große Engagement der Bürgerinnen und Bürger, die in zahlreichen flankierenden Maßnahmen ihre Vorgärten, ihre Zufahrten und Grundstückseinfassungen gleichzeitig mit den Baumaßnahmen in Angriff nahmen, hat sich in Steinbergen das Bild des alten Dorfkerns komplett verändert. Ein zentraler Mittel- und Treffpunkt des Dorfes ist am Backhaus entstanden. Dort konnte nicht nur die Optik entscheidend verbessert werden, sondern es wurde auch ein Dorfmittelpunkt mit neuem öffentlichen Leben geschaffen. Und das alles in einer eng begrenzten Zeit. Nachdem im Mai 2000 ein Ortstermin in Steinbergen stattfand, wurde das Dorf bereits drei Monate später in das Dorferneuerungsprogramm aufgenommen: "Hier möchten wir insbesondere Bürgermeister Buchholz danken", so Heiner Bartling, denn: "Wichtig ist es, die richtigen Leute zur richtigen Zeit zu kennen und anzusprechen!" Und wenn dann auch noch die richtigen Entscheidungen getroffen würden, sehe das Ergebnis so wie in Steinbergen aus. Das derzeit größte Problem Steinbergens heißt allerdings "Verkehr": "Und hier sehe ich noch keinen, der uns einen Tunnel durch den Berg bohrt und uns damit entlastet", so Bartling.
Buchholz seinerseits dankte allen Beteiligten für eine kooperative und gute Zusammenarbeit und bescheinigte vor allem dem Amt für Agrarstruktur und seinem Vertreter Kurt-Ulrich Schulze schnelles und unbürokratisches Arbeiten.
Auch das Büro GfL aus Bremen erhielt gute Kritiken. So war der Arbeitskreis "Dorferneuerung Steinbergen" mit der Arbeit des Büros mehr als zufrieden, denn die in Steinbergen entwickelten Visionen wurden von dem Büro fachkundig umgesetzt. Für den Ausbau der Berg- und Messingbergstraße, der Kirchstraße, Bachstraße, Lindenstraße und der Beekebreite flossen mehr als 700.000 Euro Zuschuss nach Steinbergen und etwa die gleiche Summe noch einmal aus dem städtischen Haushalt. Auch die GVS und die Stadtwerke nutzten die Gunst der Stunde und verbuddelten Geld in Steinbergen. 416.000 durch die GVS und den Abriss des alten und Neubau des neuen Feuerwehrhauses, der Abwasserbetrieb verbaute mehr als 4,5 Millionen Euro für Schmutz- und Regenwasserkanäle sowie Regenrückhaltebecken und die Stadtwerke ließen fast 1,6 Millionen Euro in Steinbergen für Gas-, Wasser- und Stromleitungen verbauen. Insgesamt kommen so fast acht Millionen Euro Investitionen zusammen, die Steinbergen zukunftsfähig machen. Denn mit Einkaufsmöglichkeiten, Kindergarten, Schule, Hallenbad und einer guten Verkehrsanbindung ist der Ort gut für die kommenden Jahre gerüstet. Jetzt steht in Steinbergen eigentlich nur noch ein Großprojekt an: "Wir wollen aus dem Gestrüpp-Laden entlang der Bahnstrecke ein Schmuckstück machen", so Udo Schobeß, der die Diskussion darüber eröffnen will, wenn die Rinteln-Stadthäger-Eisenbahn ihre Strecke dort an die Stadt Rinteln abgibt.
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