1. Bemerkenswerte Dichte römischer Funde aus der Zeit um Christi Geburt

    Arbeitskreis Archäologie besichtigte Grabung "Auf der Lake" in Barkhausen

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    RINTELN/BARKHAUSEN (km). Zu einer Führung rund um die Grabung "Auf der Lake" machte sich der Arbeitskreis Archäologie im Heimatbund der Grafschaft Schaumburg jetzt nach Barkhausen auf. Mit kompetenten Informationen wurde die Teilnehmer dabei von Grabungsleiter Dr. Werner Best vom Westfälischen Museum für Archäologie versorgt.

    Besonders ungewöhnlich ist die Bandbreite der Funde über einen Zeitraum von mehreren Jahrtausenden.

    Anlass für die im vergangenen Juli aufgenommenen Arbeiten war eine bemerkenswerte Dichte römischer Funde aus der Zeit um Christi Geburt. Das sei nicht zuletzt vor dem Hintergrund des 2000-Jahr-Jubiläums des Varusschlacht im kommenden Jahr und der mittlerweile 200-jährigen Varusforschung von besonderem Interesse, klärte Dr. Werner Best die Besucher aus Rinteln auf. Der Platz in Sichtweite der Porta Westfalica seit offenbar schon seit Jahrhunderten von strategischer Bedeutung gewesen.

    Bemerkenswert am Grabungsgebiet "Auf der Lake" ist die ungewöhnliche Bandbreite der Funde über einen Zeitraum von mehreren Jahrtausenden. Das rund 15-köpfige Grabungsteam arbeitet sich flächendeckend über das gesamte, mehr als zwei Hektar große Gelände voran. Derzeit wird im nördlichen Bereich ein Urnengräberfeld aus dem siebten bis fünften Jahrhundert vor Christus freigelegt. An anderen Stellen fanden sich Spuren eines Heerlagers aus dem Dreißigjährigen Krieg mit Feuerstellen und Abfallgruben.

    Ein eigentliches römisches Heerlager, so Dr. Werner Best, lasse sich bislang allerdings nicht nachweisen - immerhin aber die Tatsache, dass das Gelände bereits damals häufig begangen und relativ intensiv genutzt worden sei. Es handele sich um den bislang bedeutendsten römerzeitlichen Fundplatz in unmittelbarer Wesernähe. Der Arbeitskreis Archäologie, der sich regelmäßig im Museum Eulenburg trifft und sich unter anderem der dortigen archäologischen Sammlungen annimmt, hat unterdessen auf das erste Jahr seines Bestehens und seine vielfältige Aktivitäten zurück geblickt. Nach anfänglichen Bibliothek-Recherchen wurde mittlerweile auch mit einer planmäßigen Funddokumentation begonnen. Die Mitglieder sichteten historische Karten und unternahmen verschiedene Geländebegehungen. Es erfolgten Besuche im Staatsarchiv und im Landesamt für Denkmalpflege in Hannover sowie die Teilnahme an koordinierenden Treffen mit anderen niedersächsischen Archäologiegruppen.

    Zum Tag des offenen Denkmals stellte der Arbeitskreis seine Arbeit und seine Ziele am Bodendenkmal der Burg Arnheim (Hus Aren) in der Bückeburger Niederung vor. Dort soll in Zukunft eine Informationstafel genauere Auskünfte geben.

    Wichtig ist dem Arbeitskreis das Vertrauen der Grundstückseigentümer und privater Finder. Nur mit ihnen gemeinsam könne sich die Dokumentation der Vorgeschichte erfolgreich entwickeln. Begrüßt werden zugleich die Planungen der drei Landkreise Hameln/Pyrmont, Schaumburg und Nienburg, in Zukunft archäologische Untersuchungen zu verstärken. Die Mitglieder wollen die Behörden mit ihrem Engagement unterstützten. Das Aktionsgebiet umfasst grundsätzlich das gesamte Schaumburger Land. Daher sind insbesondere auch Interessierte aus dem Nordkreis in den Reihen des Arbeitskreise willkommen.

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