POHLE/LAUENAU (al). Die internen Unruhen in der Ortsgruppe Pohle/Lauenau des Sozialverbands (SoVD) Deutschland sind offenbar noch nicht völlig überwunden. Während bislang bei den gelegentlichen Treffen meist ein "volles Haus" zu verzeichnen war, blieb bei der ersten vom neuen Vorstand organisierten Veranstaltung der Saal leer: Nur wenige der insgeasmt 135 Mitglieder hatten sich bei Kaffee und Kuchen eingefunden, um die künftigen Verantwortlichen kennenzulernen.
Der vor wenigen Monaten gewählte Vorsitzende Aloys Eckermann, der nur eingesprungen war, um den Ortsverband vor der Auflösung zu retten, zeigte sich enttäuscht: "Zehn Prozent sind einfach zu wenig." Eckermann, der bereits seit Jahren die Gemeinschaft in seiner Wahlheimat Feggendorf leitet, will sich dennoch nicht unterkriegen lassen. "Es kann doch nur besser werden", erklärte er und begann den Reigen seiner Vorstellung, der die übrigen neuen Verantwortlichen Hermann Pfingsten-Wismer, Dietrich Herbst, Gisela Tadje und Dietlind Rudat folgten. Eckermann berichtete auch, dass er ursprünglich sogar eine Referentin geworden hatte, die über die Bedeutung von Patientenverfügungen berichten wollte. "Ich musste ihr aber absagen", erklärte er, "weil ich ihr so wenige Zuhörer nicht zumuten wollte". Nun soll es einen neuen Versuch im neuen Jahr geben.
Doch nicht nur die erschienenen Mitglieder machten Eckermann Mut: Pohles Bürgermeisterin Gerlinde Mensching sah die SoVD-Gruppe zwar im Umbruch, "aber es ist wichtig, dass ein neuer Anfang gemacht worden ist".
Bald darauf aber waren die Sorgen vergessen. Bei Kaffee und Kuchen wurde viel geklönt und sich alter Zeiten erinnert. Besonders die Erzählungen der 89-jährigen Martha Duda über Vertreibung und Nachkriegszeit stießen auf Aufmerksamkeit. Beim Sozialverband geht es mit zwei Terminen in den kommenden Monaten weiter: eine Adventsfeier am 6. Dezember im Lauenauer Bürgerhaus und die Jahreshauptversammlung am 14. Februar. In der Zwischenzeit steht der Vorsitzende jederzeit für Auskünfte zur Verfügung. "Ich helfe auch", versprach er, "zum Beispiel, wenn ein Brief zu schreiben ist."
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