1. Muffiges Rathaus muss dringend saniert werden

    Planungsbüro soll Kosten ermitteln / Rentenberatung in der "Besenkammer"

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    AUETAL-REHREN (tt). Wenn die politischen Gremien grünes Licht geben, könnte schon bald mit der Sanierung des Rathauses in Rehren begonnen werden. Zurzeit ist es noch so, dass den Besuchern beim Betreten des Rathauses ein feuchter, muffiger Geruch in die Nase zieht. Die Außenansicht macht ebenfalls deutlich sichtbar, dass das Gebäude im Laufe der Jahrzehnte arg gelitten hat. Nur aus der Entfernung ist das denkmalgeschützte Gebäude an der Rehrener Straße schön anzusehen. Ursprünglich waren ein Umzug in die "Alte Molkerei" und der Verkauf des Rathauses geplant, doch mit dem Einzug zweier niedergelassener Ärzte hat sich die Situation verändert. "Jetzt besteht dringender Sanierungsbedarf", so Auetals Bürgermeister Thomas Priemer, der die wesentlichen Mängel aufzählt: Es fehlt ein behindertengerechter Ein- und Aufgang, das Dach ist undicht und bei starkem Regen kommt Wasser durch die undichten Fenster. Feuchte Kellerwände infolge unzureichender Dämmung seien auch für den muffigen Geruch verantwortlich. Außerdem würde durch ungedämmte Außenwände unverhältnismäßig viel Energie verbraucht. Die heraus bröckelnde Verfugung am Klinkerwerk müsste erneuert werden und stark renovierungsbedürftig seien die Innenwände, Fußböden und Innentüren. "Und dann gibt es da noch das marode und abbruchreife Außengebäude", zählt Priemer auf. Das Außengebäude, hinter dem Rathaus gelegen, dient derzeit als Garage für den Streifenwagen der Polizei Rehren und eine weitere Garage nutzt die Gemeinde für auf Aufbewahrung von Fundsachen. "Ein Rathaus muss modern und repräsentativ sein, zudem müssen wir für die 17 Mitarbeiter endlich ein vernünftiges Arbeitsumfeld schaffen", so Priemer weiter. Die Telefonanlage ist veraltet, der Sozialraum liegt neben den Heizöltanks und so schmeckt den Mitarbeitern auch ihr Butterbrot. "Das ist alles nicht mehr zeitgemäß und ich kann das auch nicht mehr länger verantworten", so der Bürgermeister. Außerdem würden Räume fehlen. "Wir können die Rentenberatung nicht in einer "Besenkammer" stattfinden lassen". Die Hülle des Anfang des 19. Jahrhunderts errichteten Gebäudes müsse aus Denkmalschutzgründen erhalten bleiben. Um das Rathaus behindertengerecht gestalten zu können, müsste ein Aufzug gebaut werden. "Doch damit ist das Rathaus noch nicht barrierefrei", so Priemer, der auch darüber nachdenkt, ob ein Anbau im hinteren Bereich, in den der Bürgerservice ausgelagert wird, sinnvoll sein könnte. Um das Rathaus zukünftig den Notwendigkeiten einer öffentlichen Verwaltung anzupassen, soll über ein Ingenieurbüro die Planung aufgenommen werden. Gesucht wird ein Ingenieurbüro, das zum einen in der Lage ist, Sanierungen und Erweiterungsbauten von speziell öffentlichen Einrichtungen zu planen, zum anderen aber auch gerade im Bereich des Denkmalschutzes Aussagen und Planungen treffen kann. "Wir wollen nämlich für die Sanierung und Modernisierung Fördergelder beantragen", erläuterte Priemer. Zur Umsetzung dieser Erfordernisse wurde mit dem Ingenieur-Büro Wehmeyer aus Bückeburg Kontakt aufgenommen. Volker Wehmeyer ist Denkmalschutzbeauftragter des Landkreises Schaumburg und gilt insbesondere bei der Sanierung alter Bausubstanz als anerkanntes Fachbüro. "Um zunächst den Sanierungsumfang und die Erweiterungsbauten klar zu definieren, soll ein Vorentwurf mit Kostenkalkulation angefertigt werden. Wir müssen wissen, was wie möglich ist und was es kostet", so Priemer. Foto: tt

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