APELERN (al). Fröhliches Gekicher schallt aus dem kleinen Übungsraum. Fünf Jungs spielen zwar gern Fußball; aber nicht minder eifrig üben sie Tanzschritte. Es ist die neu formierte Jungengarde im Apelerner Karnevalsclub (AKC). Normalerweise sind es acht Steppkes, die die Holzgewehre schwenken; aber drei haben einen Ferienaufenthalt angetreten. Weitere vier Plätze sind außerdem frei: Deshalb könnten sich noch einige Interessierte einfinden.
Die Freude am Gardetanz sieht man ihnen an: Fünf der acht Mitglieder der Jungengruppe.
Svenja und Jens Böhm haben keinen Zweifel, dass sich die Lücken schließen lassen. Denn das winterliche Narrenwesen besitzt schließlich eine schon 45-jährige Tradition in der Riesbachgemeinde. Dafür galt meist die Jungengarde als Einstieg: Mit 14 wechseln deren Mitglieder in den Jugend-Elferrat. Später warten Aufgaben zum Beispiel in der Zeremonie bei den Prunksitzungen oder als Organisator im Hintergrund. Das bestätigt auch AKC-Vorsitzender Karl-Heinz Thum: "Es gibt viele gute Beispiele, die ihren Weg bei uns gegangen sind." Ohne freiwilliges und ehrenamtliches Engagement würde es den Karneval am Riesbach wohl nicht geben.
Svenja Böhm trainiert zusammen mit Ehemann Jens und mit Benedikt Erdtmann die Tanzschritte der kleinen Gruppe. Natürlich sei der Zulauf der Mädchen zu den Rot-weiß Balletts in den verschiedenen Altersstufen viel größer, räumt die langjährige Betreuerin ein: "Aber auch Jungen lieben eben die Verbindung von Musik und Tanz."
Das sieht man den Sieben- bis Zwölfjährigen ohne Zweifel auch an. Sie sind gekommen, weil das elterliche Vorbild auf den Karneval neugierig gemacht hat. Andere sind über einen Freund in die Übungsstunde gekommen. "Vielleicht wissen einige Apelerner Familien noch nicht, dass es uns gibt", hofft Jens Böhm, der für die Kontaktaufnahme die Rufnummer (05043) 98 90 27 nennt. Zeit für einen Anfang ist momentan noch:
Der erste Auftritt erfolgt am 11. November; drei weitere stehen als Vorprogramm bei den großen Prunksitzungen fest. Wer zunächst einmal nur zugucken möchte: Immer freitags schwingt die Jungengarde ihre Beine ab 17.30 Uhr.
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