OBERNKIRCHEN (hb/m). Die Vogelfreunde Röhrkasten hatten sich entschieden, ihre traditionelle Vogelschau in der Obernkirchener Liethhalle in diesem Jahr nicht nur mit einer Vogel- und Kleintierbörse am zweiten Ausstellungstag zu verbinden, sondern dabei auch erstmals mit dem Aquarienverein Black Molly zusammenzuarbeiten.
Die Aquarianer haben sich am Sonntag mit zehn Mitgliedern an der Vogel- und Kleintierbörse beteiligt und unter anderem Nachzuchten, Wasserpflanzen und Aquarienzubehör angeboten. Das Konzept ging voll auf: Am zweiten Ausstellungstag platzte die Liethhalle dann auch förmlich aus allen Nähten, und die Verkaufs- und Info-Stände der Aquarienfreunde sowie diverser Vogel- und Kleintierzüchter waren von den Besuchern stundenlang dicht umlagert. "Wir sind wirklich begeistert", freute sich Martin Dreveskracht, Vorsitzender der Vogelfreunde Röhrkasten. Nach den Problemen der letzten Jahre sei dies ein toller Erfolg für den Verein. Dabei klagen die Vogelfreunde Röhrkasten nicht einmal über einen Nachwuchsmangel. Zwar gebe es, so Dreveskracht, auch schon länger keine Jugendgruppe mehr, aber die Altersstruktur der aktiven Mitglieder sei in Ordnung. "Wir sind glücklicherweise noch keine Rentnerband", so der Vorsitzende. Sorgen haben die seit 1998 zurückgehenden Besucherzahlen in der Liethhalle bereitet, "zumal die Kosten und der organisatorische Aufwand für eine solche Schau nicht geringer" werden. Martin Dreveskracht kritisierte die sensationslüsterne Berichterstattung über die Vogelgrippe in den überregionalen Medien. "Allein der Begriff Vogelgrippe ist schon komplett falsch, da nur Geflügel betroffen ist, aber unsere Tiere eben nicht. Die korrekte Bezeichnung ist Geflügelpest", stellte der Vorsitzende klar. Es sei fatal, wenn eine große Boulevardzeitung in riesigen Lettern vor dem H5N1-Virus warne und dazu das Foto einer toten Meise zeige. "Das ist Volksverdummung, die uns Züchtern schadet."
Viele Sitticharten, Zierfinken und farbenprächtige Exoten werden auf der Vogelschau gezeigt.
Auf der Vogelschau wurden insgesamt 300 Tiere gezeigt, darunter verschiedene Sitticharten, Zierfinken und viele farbenprächtige Tiere aus tropischen Ländern. Folgende Züchter wurden für die besten Zuchtergebnisse ausgezeichnet: Manfred Scholz (bester Großsittich), Frank Peek aus Niedernwöhren (bester Großsittich Mutation und bester Agapornide), Heinz Brehm (bester Wellensittich und bester Wellensittich Gegengeschlecht), Bernhard Preuß aus Beckedorf (bester Exot domestiziert), Jürgen Wolf (bester Exot nicht domestiziert), Heinz Hesterberg (bester Farbkanarien und beste Positurkanarien), Jürgen Wolf (bester Waldvogel Weichfresser), Martin Dreveskracht (bester Waldvogel Körnerfresser)), Jürgen Wolf (beste Taube). Die beste Tischvoliere präsentierte Heinz Brehm, gefolgt von Werner Kuller und Bernd Blödorn, die beste Standvoliere Martin Dreveskracht, dahinter Werner Kuller und Bernd Blödorn. Foto: hb/m