LAUENAU (al). Geschäfte und Unternehmen im Flecken Lauenau haben am vergangenen Sonntag ihre Türen weit geöffnet. Beim ersten "Lauenau open" gab es viele Einkaufsmöglichkeiten und etliche Gelegenheiten zur Information. Nach einem etwas zögerlichen Auftakt strömten die Besucher vor allem am Nachmittag durch die Straßen des Fleckens. Jedoch schon zur Mittagszeit gab es strahlende Gesichter bei den Einzelhändlern: "Ich bin sehr zufrieden", nickte zum Beispiel Sabine Schönhardt vom gleichnamigen Modegeschäft zwischen zwei Kundengesprächen.
Drei Schwerpunkte hatte die "Lauenauer Runde" im Ort gesetzt: Neben der direkten Achse Edeka-Parkplatz und "Am Rundteil" waren es der Autohof sowie das Bowling-Center im Logistikpark jenseits der Bundesstraße. Ganz bewusst sollte das dortige neue Gewerbegebiet mit eingebunden werden: "Wir führen hier noch so ein Eigenleben", klagt Bowling-Geschäftsführer Manfred Steffen. Das zu ändern, hat er sich mit Autohof-Chef Andreas Poitzsch vorgenommen.
Dort "brummte" es bereits am frühen Morgen – jedoch zunächst nur auf dem kommerziellen Großflohmarkt. Deren Besucher reckten allenfalls die Hälse, als die Lauenauer Feuerwehr auf Einladung der Initiatoren und mit Unterstützung der Autoverwertung Muhammad und des Abschleppdienstes Görnhardt zunächst ein Wrack mit Schere und Spreizer knackte und dann ein Modell in Flammen aufgehen ließ. Die uniformierten Helfer verbanden ihre Präsenz mit einer wichtigen Schulungsmaßnahme: In beiden Fällen schickten sie ihre gegenwärtigen Auszubildenden nach vorn.
Steffen profitierte zunächst nicht vom enormen Publikumsaufkommen. Dabei konnten probehalber Kugeln auf den Bahnen rollen und modernste Nutzfahrzeuge anderer hiesiger Firmen betrachtet werden. Aber erst am Nachmittag wuchs allmählich das Interesse, so dass Steffen zu guter Letzt noch ganz zufrieden war. Dagegen blieb der kostenlose Fahrdienst zwischen Logistikpark und Ortsmitte weit hinter den angenommenen Transportzahlen zurück.
Im Flecken selbst steigerte sich von Stunde zu Stunde die Menge bummelnder Passanten. Schon bald nach dem Gottesdienst in einer Scheune wollte eine komplette Gruppe aus Springe Ortsführerin Barbara Brinkmann zu den Sehenswürdigkeiten folgen. Neugierig scharten sich andere große und kleine Leute um die Feldschmiede vor dem Amts- und Fleckenmuseum oder guckten auf die geschickten Hände von Heinrich Edeler aus Exten, der aus langen Weidenruten Körbe flocht. Dicke Baumstämme wurden mittels großer Maschine geviertelt, als handele es sich um Streichhölzer. Und natürlich rückten die vielen Oldtimertrecker in den Blick, die schon bis zu 50 Jahre auf dem sorgfältig restaurierten Blech hatten.
Nicht ganz den positiven Eindruck der Ladenbesitzer wollten die Beschicker der Marktstände auf dem Edeka-Parkplatz bestätigen. Zwar machten auch sie im weiteren Verlauf des Nachmittags die erhofften Umsätze; aber mehr noch sahen sie ihr Engagement als "Werbung in eigener Sache" an. So jedenfalls kommentierten Messenkamps Gärtnermeister Ingo Meyer und Frank Tatje vom gleichnamigen Pohler Bau- und Gartenmarkt das Geschehen.
Dankbar waren die Verantwortlichen aus der "Runde" über diese und etliche andere Marketender. Ursprünglich sollten nämlich Biohöfe und Direktvermarkter das große Rund füllen. Doch nach anfänglichen Zusagen waren kurzfristig etliche Unternehmen wieder abgesprungen.
Der für den ersten "Lauenau open" von der "Runde" eingesetzte Arbeitskreis wird wohl schon in Kürze ein eigenes Resümee ziehen. Dass es aber bei diesem ersten Versuch nicht bleiben wird, ist für Mitorganisator Werner Benz schon fast ausgemachte Sache. Aber: "Wir lernen aus diesem Tag", betont er, "und denken noch einmal über unser Konzept nach". Im Logistikpark hat Steffen wieder die vielen auswärtigen Flohmarkt-Besucher im Visier: "Irgendwie müssen wir die zu uns ziehen." Foto: al