STADTHAGEN (mr). Die geplante Veranstaltung "Strategien und Märkte" der Volksbank Hameln-Stadthagen wurde um eine Bestandsaufnahme der Finanzmarktkrise ergänzt. Rund 170 Gäste ließen sich am vergangenen Dienstagabend im Ratskeller noch einmal von dem Vorstandsvorsitzenden Heinz-Walter Wiedbrauck die aktuelle Situation darstellen. Deutlich kritisierte er das "Schafherdenverhalten" der Medien und das "hektische Krisenmanagement" der Bundesregierung. "Es sei sicherer, sich auf die Sicherungssysteme der Banken zu verlassen", so Wiedbrauck. Schließlich habe die Bundeskanzlerin Angela Merkel die Summe ihrer "Bürgschaft" auf Spar- und Girokontoeinlagen aller Bürger "nicht in ihrer Kittelschürze". "Bei uns sind die Einlagen in jeder Höhe gesichert", erinnert Wiedbrauck an das Sicherungssystem der Raiffeisenbanken und Sparkassen. Immerhin: das Hilfspaket der Bundesregierung habe "ein bisschen geholfen". Denn wichtig ist jetzt: "Entziehen Sie Ihr Geld nicht dem Wirtschaftskreislauf", appellierte der Vorstandsvorsitzende.
Auf die Zusammenhänge zwischen Geldfluss und funktionierender Wirtschaft ging auch Martin Locke von der Fondsgesellschaft JPMorgan Asset Management in seinem Vortrag kurz ein. Der entscheidende Punkt in der Finanzmarktkrise: "Wir reden nicht über ein faktisches Problem, sondern um eine Vertrauenskrise."