SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Zum zweiten Mal sollen Besucher aus der Region Hannover und aus dem Schaumburger Land an den Deister gelockt werden. Die Anrainerkommunen haben sich auf einen Aktionstag am 26. April 2009 verständigt. Sie starten damit eine Neuauflage nach der erfolgreichen Premiere vor einigen Monaten.
Damals waren rund um den Bergzug Wanderungen, Besichtigungen, Ausstellungen und viele andere Termine angeboten worden. Der Ausschuss für Wirtschaft und Fremdenverkehr in der Samtgemeinde Rodenberg hielt sich nicht lange mit der Vorrede auf. "Das war schon eine gute Sache", befand Karsten Sucker (SPD), nachdem Rathausmitarbeiterin Sandra Babin berichtete hatte, dass der hiesige Arbeitskreis Tourismus die vorgesehenen Programmpunkte abstimmen werde. "Unser Defizit bleibt aber der fehlende Bahnhof", klagte Babin vor den Kommunalpolitikern. "Nur mit einem Shuttlebus bekommen wir deshalb die Gäste über den Deister", forderte Sucker aus eigenen gemachten Erfahrungen. Er hatte beim ersten Aktionstag zusammen mit einer Rodenbergerin die Touren begleitet: "Außer der ersten Tour waren alle Busse bis auf den letzten Platz besetzt." Die Transporte hatten damals am S-Bahnhof Egestorf begonnen und führten über Nienstedt und den Kappenberg bei Messenkamp, Blumenhagen, Feggendorf zum Rodenberger Waldparkplatz und weiter über Barsinghausen zurück nach Egestorf. Ausschussvorsitzender Matthias Schellhaus (CDU) schlug vor, auch den Nenndorfer Bahnhof in die Route einzubinden.
Ratsfrau Berndt-Büschen (FDP) wollte zudem einen Halt in Rodenberg selbst sehen. "Das geht alles nicht", widersprach Babin, "dann ist der Bus nicht rechtzeitig zurück in Egestorf". Sucker bestätigte die Einschätzung: "Wir haben schon zum zügigen Fahren drängen müssen; trotzdem mussten manche Passagiere noch zum Zug rennen."
Damit Besucher von Kriegersrast auf Wunsch jedoch auch in die Stadtmitte gelangen können, will der Apelerner Treckerclub mit seinen Oldtimern einen Transfer anbieten, berichtete Babin weiter.
Für entstehende Kosten beim zweiten Deistertag stellt die Samtgemeinde den Betrag von 1000 Euro zur Verfügung. Zugleich soll die "Schaumburger Land Tourismusmarketing" erneut um einen Zuschuss für den Shuttleservice gebeten werden.
Beisitzer Heyno Garbe übte in diesem Zusammenhang grundsätzliche Kritik an der Einbindung der Samtgemeinde in hiesige Tourismusorganisationen: "Unsere Betriebe sollen im Weserberglandprospekt werben, doch der Raum Rodenberg ist an Wochenenden nicht erreichbar." Die zuständigen Stellen müssten dazu gedrängt werden, "Tourismuslinien" zu schaffen, die beispielsweise sonntags fahren. Auf SW-Anfrage konkretisierte Garbe seine Forderung: Zwar gebe es Busverbindungen an Wochenenden über Haste und Bad Nenndorf nach Rodenberg und Lauenau, nicht jedoch aus dem Weserbergland und nicht über den Nienstedter Pass. Foto: al