MESSENKAMP (al). Hinter den Mitgliedern des Kaninchenzuchtvereins (KZV) Messenkamp liegt ein unruhiges Jahr. Lange nicht so gut wie sonst waren die Zuchterfolge: Kleinere Würfe und schlechtere Anlagen für Fell, Zähne und Körperbau beklagten die engagierten Tierfreunde. "Das war halt ein Schaltjahr", begründete Vorsitzender Hans-Joachim Pilz die Merkwürdigkeiten. Seit jeher hält sich in Züchterkreisen das Gerücht, dass der eine Tag mehr im Jahreslauf sich auf die Nachkommenschaft der kleinen Nager auswirkt.
Meister unter sich: Hans-Joachim Pilz (re.) und Robin Birkhahn mit einem der prämierten Groß-Chinchillas.
Die Folgen konnten regelmäßige Besucher der Schau nicht übersehen. Gerade nur 90 Tiere zählten sie in der langen Stallreihe; weitaus weniger als gewohnt. Dennoch war die Bewertungskommission nicht unzufrieden: 16 Langohren erhielten das Prädikat "vorzüglich". Allerdings wurden auch drei Tiere "mit einem schweren Fehler" registriert. "Das hatten wir noch nie", schluckte Pilz.
Umso mehr konnte er sich über einen persönlichen Erfolg freuen. Zum ersten Mal nach dreijähriger Pause ist er Vereinsmeister geworden. In der von ihm favorisierten Rasse Marburger Feh stellte er die fünf besten Tiere, die beste Häsin und die schönste Zuchtgruppe und platzierte sich außerdem mit einem Englischen Schecken (thüringer-weiß) als schönstem Zeichnungstier. Ernst Schäfer errang jeweils den zweiten Platz bei Meisterschaft und Zuchtgruppe.
Ein junges Mitglied sorgte ebenfalls für Aufsehen: Der 15-jährige Robin Birkhahn wurde mit Russen-Farbenzwergen (schwarz-weiß) Meister und stellte das beste Tier. Volker Bültemeyer hat den besten Rammler aus der Rasse Kleinsilber (graubraun) im Stall.
Robin Birkhahn, der seit seinem achten Lebensjahr dank großväterlichen Vorbilds Freude an den hoppelnden Haustieren gefunden hat, gehört zu den Ausnahmen in den vorwiegend lebensälteren Züchterkreisen. "Deshalb wünsche ich der Ausstellung viele junge Besucher", vermerkte der Sprecher des Landesverbands Niedersachsen, Hans-Dieter Funk. Diese konnten nicht nur die Farben- und Größenunterschiede der zehn vertretenen Rassen erkennen. Viel Aufmerksamkeit fand ein kleines Gehege, in dem sich Zwergschecken und kleine Meerschweinchen tummelten.
Schirmherr der Schau ist übrigens wiederum der örtliche Landwirt und Ratsherr Armin Lohmann geworden. Dank seiner jährlichen Besuche der Ausstellung gewinne er zunehmend Interesse an der Kaninchenzucht, verriet er den Anwesenden. Das ließ sich Pilz nicht zweimal sagen. Er versprach ihm "einen Sechserstall auf dem Hof". Vielleicht gewinnt der KZV damit auch ein neues aktives Mitglied. Foto: al