LOCCUM (jan). "SeniorExperten" nennen sie sich. 14 Menschen, ehemals in leitender Funktion im Schuldienst und nun pensioniert, bieten ihre Erfahrung und ihr Wissen Schulen im weiten Umkreis an.
Sie kommen aus den Landkreisen Nienburg, Syke, Schaumburg und der Region Hannover, sie haben Schulen geleitet oder waren im Schuldezernat beschäftigt – mit der Pensionierung wollen sie ihre Kenntnisse und Fähigkeiten aber nicht brach liegen lassen. So kam diesen Menschen die Anfrage aus der Loccumer Heimvolkshochschule (HVHS) gerade recht, ob sie nicht am neuen Projekt "SeniorExperten" mitarbeiten wollten. "Wir haben eine Geburt anzukündigen", sagte Rainer Bungenstock, Direktor der HVHS, zur Feierstunde in Loccum.
"Wir müssen uns Hilfe und Unterstützung holen, wenn wir die Pensionierung halbwegs gesund erreichen wollen", meinte Brigitta Doering. Die Leiterin einer Grundschule in Rodenberg ist neben Bungenstock selbst die einzige der Ehrenamtlichen des neuen Projektes, die noch im aktiven Dienst ist. Hilfe wollen die Experten anbieten, allerdings an der Nachfrage orientiert. Schulen aus dem Umkreis sollen sich bei ihnen mit ihren Wünschen melden, sollen Unterstützung anfordern für Qualitätsentwicklung, für Elterntraining, bei der Moderation von Veranstaltungen, der Entwicklung von Schulprogrammen und vielem mehr. Unbürokratische Wege sollten dabei gewählt werden, sagte Dieter Reis, ehemaliger schulfachlicher Dezernent. Einen Anruf in der Heimvolkshochschule mit einem ersten Abriss der Probleme und Wünsche müssten die Schulen leisten, auf dieser Grundlage suchten die Experten dann aus ihrer Runde den richtigen Mann oder die richtige Frau für die gestellte Aufgabe heraus. Der Kontakt, der schließlich entstehe, setze unbedingte Vertraulichkeit voraus. Allem, was die Experten an den Schulen vorfänden, würden sie mit dem notwendigen Respekt begegnen. Als Verhältnis von Helfer und Unterstützer sehe er die Beziehung der Schulen zu den Experten, sagte Reis. Beiderseitige Freiwilligkeit präge die gemeinsame Arbeit. Die Entscheidungen über Veränderungen lägen letztendlich immer bei den Schulen, die Experten machten lediglich Vorschläge. Was die Beratung kosten solle, sei noch nicht abschließend geklärt. Mehr als ein Klempner, also dem übliche Satz für Handwerker, sollten sie nicht kosten. Zwei Schulen hätten bereits Interesse bekundet, die Arbeit könne also beginnen. Schulen, die sich für das Projekt interessieren, können sich bei der HVHS unter der Telefonnummer (0 57 66) 96 09 51 melden. Auch weitere potentielle SeniorExperten sind dort an der richtigen Adresse. Foto: jan