BÜCKEBURG (hb/m). "Wir sind in jeder Beziehung, charakterlich und fachlich, vollends überzeugt, den Richtigen für das Unternehmen gefunden zu haben", sagte Bürgermeister Reiner Brombach, zugleich Vorsitzender der Gesellschafterversammlung, als er gemeinsam mit Bernd Hellmann, Stadthagens Bürgermeister und Vorsitzender des Aufsichtsrates, Eduard Hunker als neuen Geschäftsführer der Stadtwerke Schaumburg-Lippe vorstellte.
Eduard Hunker ist 56 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei Kindern. Er war Offizier und hat bei der Bundeswehr in München ein Studium der Betriebswirtschaft absolviert. Vom 1. April 1995 bis Ende September 2008 war Hunker Geschäftsführer der Stadtwerke Lübbecke. Am 1. Oktober hat er seine Tätigkeit bei den heimischen Stadtwerken begonnen. Hunker kündigte an, zeitnah seinen Wohnsitz von Lübbecke ins Gesellschaftsgebiet verlegen zu wollen, "um vor Ort zu sein und Flagge zu zeigen".
Brombach und Hellmann lobten die Arbeit des kommissarischen Geschäftsführers Dirk Rabeneck, der ein "Werk übergeben habe, das gute Einstiegsvoraussetzungen bietet". Hunker ist überzeugt, in ein "gut aufgestelltes Unternehmen mit guten Fachabteilungen" gekommen zu sein. Er kündigte an, die Mitarbeiter in die Entscheidungen mit einzubeziehen.
Energie werde ein knappes Gut bleiben, so dass damit vernünftig gewirtschaftet werden müsse. Es habe beim Gaspreis zuletzt eine "angemessene Preiserhöhung" gegeben, damit die Stadtwerke wirtschaftlich arbeiten können. "Wir geben das weiter, was uns im Einkauf belastet wird", so der neue Geschäftsführer.
"Die Kleinen sind besser als die Großen", behauptete Hunker und bekam Zustimmung von Brombach und Hellmann. "Wir sind vor Ort, kennen die Kunden – das ist unsere Stärke", so ihr Argument. "Wir wollen etwas für die Bürger vor Ort machen, so günstig und zuverlässig wie möglich liefern", sagte Hellmann. Das sei der Versorgungsauftrag, "den wir als Kommunen ernst nehmen".
Die Stadtwerke Schaumburg-Lippe werden eine eigene EDV-Anlage erhalten und ihren Kunden zum Jahresende eine eigene Abrechnung für Gas und Wasser zustellen, getrennt von der E.ON-Stromrechnung. E.ON bleibe, so Hellmann, ein strategischer Partner der Stadtwerke, "aber wir sind nicht das Feigenblatt für den E.ON-Konzern. "Wir trauen uns in dieser Region auch allein etwas zu", meinte Hellmann selbstbewusst.
Brombach kündigte an, dass es im Frühjahr 2009 einen Strategie-Workshop zum Thema "Wo wollen die Stadtwerke Schaumburg-Lippe hin?" geben wird. Dabei soll auch überdacht werden, ob die Stadtwerke ins Stromgeschäft einsteigen. Foto: hb/m