GROSSENHEIDORN -pot- Sich mutig zum Glauben bekennen und ohne Scham das Evangelium weiterzutragen seien Dinge, die heute mindestens genau so wichtig sind wie zu Beginn der Christenheit überhaupt. Worte vom schaumburg-lippischen Landesbischof Jürgen Johannesdotter bei der Amtseinführung von Pastor Wilhelm Thürnau als Superintendent des Aufsichtsbezirkes Schaumburg-Lippe-Ost. Er bescheinigte Wilhelm Thürnau, seine bisherigen Ämter als Pastor der evangelischen Kirchengemeinden von Großenheidorn und davor von Frille mit Mut und Kraft, aber auch mit Herz und Seele geführt zu haben. Wenn es einmal erforderlich gewesen wäre, hätte er dabei auch nicht zum Wohle seiner ihm anvertrauten Gemeinden auf Ecken und Kanten verzichtet.
Pastor Wilhelm Thürnau (rechts) wurde durch den schaumburg-lippischen Landesbischof Jürgen Johannesdotter in das Amt des Superintendenten eingeführt.
Besonders hob der Landesbischof die Verdienste von Wilhelm Thürnau im Bereich der pastoralen Aus- und Fortbildung hervor. Hier freue er sich darüber, dass mit Wilhelm Thürnau einem Mann das verantwortungsvolle Amt eines Superintendenten übertragen wird, der es als eine wichtige Aufgabe sieht, mit Politik und Verwaltung zusammenzuarbeiten und der sich dabei nicht darauf beschränkt, "auf die böse Welt zu schimpfen". Das Interesse an der Amtseinführung war so groß, dass sie auf Großleinwand in die nahegelegene Schulsporthalle übertragen werden musste. Hier verfolgten mehr als 140 Gläubige das festliche Geschehen in der kleinen Thomas-Kirche, die im wahrsten Sinne des Wortes bis auf den allerletzten Zentimeter gefüllt war. Wie uns der neue Superintendent sagte, betrachtet er sein Amt als eine hohe Ehre und Anerkennung durch den Landeskirchenrat. Seine künftige Hauptaufgabe sieht er unter anderem darin zu versuchen, in den kommenden Umbruchzeiten nach genau den Wegen zu suchen und sie nach Möglichkeit zu finden, die für die Kirche und damit für die Menschen die genau richtigen sind. Das dürfte nicht einfach sein, da sich die Kirche mehr und mehr in der Minderheit befindet, in der sie sich auch in den ersten drei Jahrhunderten der Christenheit schon einmal befand. Nach den Worten von Wilhelm Thürnau gibt es viele Chancen der Glaubwürdigkeit und Echtheit, wenn man nicht mehr einen zu großen gesellschaftlichen Einfluss ausübt. Auf ihn hätte sich die Kirche schon viel zulange ausgeruht. Thürnau: "Wir müssen überlegen, wie wir eben durch diese Echtheit und Glaubwürdigkeit Menschen zum Glauben einladen." Zu seinem neuen Verantwortungsbereich gehören insgesamt elf Kirchengemeinden zwischen Großenheidorn und Stadthagen. In diesem Gebiet ist er zum Beispiel auch Disziplinar-Vorgesetzter der dort tätigen Pastorinnen und Pastoren. Foto: pot