1. Keinen Weihnachtsmarkt "Rücken an Rücken"

    Das Für und Wider der Budenaufstellung und die unterschiedlichen Interessen der Geschäftsinhaber

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    RINTELN (ste). Für die einen sind Veranstaltungen in der Innenstadt ein Segen, der die Besucher in die Stadt lockt und für Umsätze sorgt, für die anderen ein Ärgernis, da man die Schaufensterfronten durch zu dicht positionierte Buden und Stände nicht ordentlich erkennen kann. Für die einen muss der Weihnachtsmarkt seine Dauer vom 28. November bis 21. Dezember behalten, andere würden sich deutlich eher mit zwei Wochenenden Weihnachtsmarkt anfreunden können.

    Wie schwer es ist, es allen Recht zu machen, wurde auf der letzten Schulausschusssitzung deutlich. Marktmeister Jürgen Pleitner selbst war hier als absoluter Fachmann gekommen, um den Ausschussmitgliedern Rede und Antwort zu stehen. Und auch einige Geschäftsleute waren im Publikum und machten ihrem Unmut Luft; mit bereits angedeuteten Unterschieden in den Meinungen. Seit zwölf Jahren, so Pleitner, experimentiere und laboriere man am Adventszauber herum: "Aber wir machen ihn wenigstens und zwar gut; andere Gemeinden hinken da deutlich hinterher!" Nach dem Willen des früheren Gewerbevereins habe man bereits ein Mal eine Aufstellung der Buden "Rücken an Rücken" probiert. "Das war eine Katastrophe", so Silvia Breuer von der Spielzeug-Insel und Pleitner unisono.

    Zum einen gehe die Platzwirkung verloren und zum anderen gebe es einen unaufhaltsamen Strom der Besucher wie bei einem Rundlauf: "Und niemand verweilt an einem Stand länger als er muss!" Auch aus den Reihen der Schausteller war zu hören: "Bei dieser Variante kommen wir nicht wieder!" Der Kompromiss, mit dem alle leben können, sieht in diesem Jahr Großstände vor den Gastronomiebetrieben im Bereich des Brunnens und vor den Apotheken am Eingang des Marktplatzes vor. Dazwischen werden kleinere Stände platziert, die dann in so großem Abstand zueinander stehen, dass die Schaufensterfronten noch ordentlich zu erkennen sind.

    Führt die Stadt zu viele und zu lang andauernde Veranstaltungen in der Innenstadt durch? Die Meinungen der Geschäftsleute dazu sind unterschiedlich und für den Weihnachtsmarkt wurde erst einmal ein Kompromiss gefunden.

    Vom 28. November bis zum 21. Dezember dauert in diesem Jahr der Adventszauber und die Aufstellung seiner Buden wurde jetzt im Schulausschuss unter Anhörung von Rintelner Geschäftsleuten entschieden.

    Damit, so Jürgen Pleitner, sei die Platzwirkung und die Erkennbarkeit der neuen und urigen Bühne gewährleistet und es sei ein Ausgleich der unterschiedlichen Interessen möglich.

    Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz machte am Ende noch einmal deutlich, dass die Stadt auf Drängen des ehemaligen Gewerbevereins und heute von Pro Rinteln den Weihnachtsmarkt verlängerte: "Für uns ist es deutlich weniger Arbeit, den Adventszauber nur an zwei Wochenende geöffnet zu halten!", konterte der Bürgermeister auf die Vorwürfe zweier Geschäftsleute, es gäbe zu viele Veranstaltungen in der Innenstadt.

    Ziel der Stadt sei es jedoch immer gewesen, so Buchholz, die Märkte in die Stadt zu tragen und sie eben nicht auf der grünen Wiese abzuhalten, damit die Innenstadt attraktiv wird und somit für die Geschäftsleute ausreichend Umsatz bietet.Foto: ste

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