STADTHAGEN. Erstmals beteiligt sich das Kulturzentrum Alte Polizei an den Aktionswochen gegen Antisemitismus, initiiert von der Amadeu Antonio Stiftung in Berlin. Mehr als 125 Initiativen, Vereine und Organisationen im gesamten Bundesgebiet haben bereits ihre Beteiligung angemeldet. In Stadthagen bereiten die Alte Polizei, das Jugendnetzwerk "Für Demokratie Courage zeigen!", der Seniorenbeirat, die GEW unter anderem ein zweiwöchiges Projekt vor. Vom 3. bis 14. November wird die Wanderausstellung "‘Man hat sich hierzulande daran gewöhnt‘ - Antisemitismus in Deutschland heute" gezeigt. Sie befaßt sich sowohl mit der Geschichte als auch neuen Formen des Antisemitismus in Deutschland und Europa. Die Ausstellung der Amadeu-Antonio-Stiftung ist bereits in mehr als 30 Städten gezeigt worden. Ermöglicht wurde sie durch Förderungen der Freudenberg Stiftung, der Hans Böckler Stiftung, der Dr.-Hildegard-Hansche-Stiftung und des Bündnisses für Demokratie und Toleranz. Sie kann während der Schulzeit von Lerngruppen besucht werden und steht auch nachmittags zur Verfügung. Begleitend bietet das niedersächsische Netzwerk ein Programm mit Gesprächen, Medien und Trainings an. Das Projekt wendet sich an Schulklassen, Senioren- und Jugendgruppen sowie Interessierte allen Alters. "Zum Nachdenken über Ausgrenzung anregen und Courage zeigen gegen Rassismus, insbesondere Antisemitismus heute", so beschreibt Klaus Strempel für die Veranstalter das Ziel des zweiwöchigen Vorhabens. Die Alte Polizei hat mit dem Jugend-Netzwerk einen erfahrenen Partner für das Projekt gewonnen. "Wir wollen Jugendliche ermutigen, sich für eine demokratische Zivilgesellschaft zu engagieren, für Minderheitenschutz und Menschenrechte einzutreten und sich aktiv gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus einzusetzen", erklärt Dirk Assel, Koordinator aus Hannover. Jörg Borchers, Mitarbeiter der Alten Polizei für Jugendprojekte: "Die Ausstellung ist unser Beitrag zum Andenken an die Opfer des Nazi-Terrors in der Pogrom-Nacht des 9. November 1938". Die GEW lädt im Zeitraum des Projektes zu einem besonderen Abendprogramm ein. Am Dienstag, dem 11. November um 19:30 Uhr, stellt Avi Primor, von 1993 bis 1999 israelischer Botschafter in Deutschland, in der Alten Polizei sein neues Buch vor: "Mit dem Islam gegen den Terror". Darin analysiert er den islamisch-fundamentalistischen Terror und die Beziehungen zwischen der westlichen und der islamischen Welt: Eine Verständigung ist möglich. Gruppen können sich ab sofort für das Projekt anmelden: 05721-893770. Mehr Informationen im Internet: www.altepolizei.de, www.amadeu-antonio-stiftung.de.
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Aktionswochen gegen Antisemitismus
Ausstellung und Begleitprogramm sollen zum Nachdenken anregen / Aktion vom 3. bis 14. November
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