RODENBERG (al). Die Kletterbäume und –steine, Klanghölzer und Weidenwäldchen auf dem Rodenberger Burgwallgelände sollen um einen "Pfad der Sinne" ergänzt werden. Das hat sich die örtliche "Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen" (ASF) vorgenommen.
Die Gruppe hatte bereits vor Jahren die genannten Turnmöglichkeiten geschaffen. Nun könnten Parkbesucher bald auch Schuhe und Strümpfe ausziehen und durch ein sechsteiliges Feld stapfen, das mit unterschiedlichen Materialien von Sand über Rindenmulch und Hölzern bis hin zu Splitt aufgefüllt ist. Die SPD/FDP-Arbeitsgruppe hat einen entsprechenden Antrag dem Stadtrat vorgelegt. Der Ausschuss für Jugend, Sport, Kultur und Heimatpflege stimmte bei zwei Stimmenthaltungen zu.
Visionen auf dem Burgwall für den Burgpark. Der zuständige Fachausschuss unter der Leitung von Catrin Döpke (li.) lässt sich von Renate Volk (4. v.re.) in strömendem Regen die ASF-Vorschläge erläutern.
ASF-Sprecherin Renate Volk erläuterte dem Gremium das Konzept, das die ASF auch selbst umsetzen wolle. "Wir könnten uns natürlich auch für teure Geräte entscheiden", erläuterte sie, "aber das wollten wir nicht". Die zu verwendenden Naturmaterialien ließen sich bei Bedarf leicht und kostengünstig ersetzen. Volks Ziel: "Wir wollen diesen Park unbedingt für Kinder und Familien attraktiver gestalten."
Auf Bedenken stieß die Idee bei Ralf Sassmann (CDU): "Als Erlebnis ist das eine schöne Sache, aber was passiert bei Scherben", erinnerte er an frühere Vorkommnisse durch randalierende und betrunkene Jugendliche. Gerd Grädener (WGR) nickte dazu und forderte, den Pfad in dem geschlossenen Bereich eines Kindergartengeländes anzulegen.
"Der Standort wäre nicht verkehrt", bemerkte Beisitzer Henning Dormann in seiner Eigenschaft als Landschaftsplaner: "Das ist doch ohnehin schon ein ‚Park der Sinne’." Peter Friedrichkeit (SPD) verwies auf ihm bekannte ähnliche Beispiele: "Wenn wir immer nur Angst vor Vandalismus haben, dürfte es keine Bolz- und keine Spielplätze geben."
Carsten Schulz (CDU) warnte vor ständigen Folgekosten: "Die ASF könnte doch die Patenschaft übernehmen, um nicht den Bauhof belasten zu müssen." Dem widersprach der stellvertretende Stadtdirektor Günter Wehrhahn: Die Pflege wäre kein Problem, da die Bauhofmitarbeiter an jedem Freitag ihre "Papierkorbrunde" drehen würden.
Beisitzer Fred Angerstein regte an, die Stadtschule zu beteiligen. Vielleicht könne eine Schülerarbeitsgemeinschaft das Projekt mit realisieren. Angersteins Hintergedanke: Wenn Jugendliche etwas bauen, würden sie auch selbst darauf achten, dass es nicht bald wieder zerstört würde.
Beisitzerin Tina Böhm hatte noch eine andere Idee: Eine Informationstafel müsste Besuchern die nutzbaren Einrichtungen näher bringen. "Vieles erklärt sich doch von allein", erwiderte Volk, die zudem bedauerte dass der für die Klangstäbe bestimmte "Klöppel wohl schon zum 30. Mal verschwunden ist". Aber vor allem Kinder würden sich zu helfen wissen: "Die suchen sich einfach einen Stock." Foto: al